nennt sich eine Fernsehsendung des bayerischen Fernsehens, in der es um´s Bergsteigen geht.
Bergsteigen war ich heute zwar nicht, aber so richtig BergLAUFEN auch nicht..
bergauf verlief die Laufstrecke, bergab meine persönliche Leistungskurve, ab dem ersten Streckendrittel..
/
Gestern abend brach ich, mit viel Vorfreude, zum 39. Hochfelln-Berglauf, in´s nahe Bergen im Chiemgau auf. Erstmals in diesem Jahr eine Wettkampfanreise, bei der es sich nicht um Stunden handelte, sondern nur um 45 Minuten. Erst zum zweiten Mal 2012 fuhr ich mit dem Auto, statt mit der Bahn, zu einer Laufveranstaltung.
Bei der Nudelparty am Vorabend des Wettkampfes, gab mein Tischnachbar, DLV-Berglaufwart und Ex-Spitzenbergläufer, Wolgang Münzel, einige Anekdoten aus seiner aktiven Zeit zum Besten. Mit Heiko Baier, kommendes Wochenende einer der heißesten Aspiranten auf den Titel des Deutschen Berglaufmeisters 2012, seinem Vater und einem Bekannten fachsimpelten wir über "dies&das" im Laufsport. Insgesamt ein abwechslungsreicher Abend, der dafür "entschädigte", dass ich, auf Veranstalterwunsch, schon am Vorabend anreisen sollte.
Georg Anfang, vom Skiclub Bergen, den Alle nur als "Bibi" kennen, war Begründer und 39 Jahre lang, ununterbrochen, Ausrichter/Veranstalter des Int. Hochfelln-Berglaufes. Dieses Jahr übte er diese Funktion zum letztenmal aus. Im Rahmen der Veranstaltung wurde er am Samstag offiziell verabschiedet. Er zieht sich aber nicht vollständig zurück, sondern bleibt weiterhin für die Athletenakquise zuständig. Unabhängig davon war er stets einer der größten Förderer des Berglaufes in Deutschlands und der deutschen Bergläufer im Besonderen!
Der bestbesetzte deutsche Berglauf war meine sechzehnte Wettkampfstation in diesem Jahr. Eigentlich sogar Nr. 17, wäre Anfang Januar der snow run in Arosa/CH nicht wegen Lawinengefahr abgesagt worden.
Im (Straßen-)marathon pausiert sogar die Weltspitze nach den 42,195km, im Anschluß, i. d. R. für mehrere Wochen. Bergläufer sind auch hier, wie so oft;-), die Ausnahme. Ich bin nicht der Einzige, der seit der "Jungfrau" schon wieder recht bald nicht nur joggt, sondern "rennt". Zwei Wochen nach dem Bergmarathon startete ich letzte Woche in Kempten beim 15km Landschaftslauf über 15 Kilometer&450 Höhenmeter (+/-). Nur 7 Tage später dann der Hochfelln-Berglauf.
Allerdings forderten die Belastungen auch ihren Tribut. Schon die letzten Tage zeigte sich bei mir, v. a. im Training, ein Übertrainingszustand. Meine Belastungs-Herzfrequenzwerte lagen um 10-15 Schäge/min höher als üblich. Seltsamerweise war das Belastungsempfinden aber extrem "abgedämpft", sprich ich fühlte mich stets relativ locker. D. h. z. B. Puls 175, am Berg, fühlte sich, so "blöd" es klingt, nicht grenzwertig anstrengend an. Meistens ist es ja eher so, dass bei starker (Vor)ermüdung, der Belastungspuls eher schwer "hochzubringen" ist, sprich der Körper eine Art "Drehzahlbegrenzer" aktiviert. In meinem Fall scheint Letzterer derzeit "defekt" zu sein;-). Fakt ist jedenfalls, dass, egal ob "Hf zu hoch, oder zu niedrig", auf Überlastung hindeutet.
Vor/im Wettkampf klammert man natürlich Alles Negative aus. So lief ich auch auf den ersten ca. drei Kilometern mit der Spitzengruppe, bzw. knapp hinter der Spitzengruppe mit "Wyatt&co.". Mein Belastungsempfinden "sagte" "ok" um dann, urplötzlich, ohne Übergangsphase, in "Alarm" umzuschlagen. Von einem auf den anderen Augenblick war Nichts mehr i. O. Nicht mehr "dranbleiben", sondern "durchkommen" war danach das Motto.
Ich verlor Platz um Platz und wurde, kurz vor der Mittelstation, auf einem besonders anspruchsvollen Streckenabschnitt, sogar von Andrea Mayr überholt. Immerhin war die Österreicherin dieses Jahr Olympiateilnehmerin im Marathonlauf und ist amtierende Berglauf-Weltmeisterin. Trotzdem, normalerweise müßte/sollte ich ein paar Minuten schneller sein.. Aber was ist schon Normal?! Berglauf jedenfalls nicht;-).. Das wäre andererseits aber auch wiederum langweilig, oder?!;-)
Jedenfalls konnte ich mich, ab der Bründlingalm, auf dem letzten und schwersten Streckenabschnitt, zumindest noch stabilisieren. Auf den finalen Kilometern kam mir jedoch noch der Ex-Berglaufweltmeister Helmut Schmuck nahe. Auch, wenn es eigentlich "um Nichts mehr ging", so war ich doch ehrgeizig genug, um meinen Platz noch "erfolgreich" zu verteidigen. Letztendlich wurde ich, als Drittbester Deutscher, Gesamt-Fünfzehnter.
Weitaus "ausgepumpter", als nach dem Jungfraumarathon erreichte ich, "schwarzblau", das Ziel, unweit der Bergstation der Hochfelln-Seilbahn auf 1614m über Nn. So glücklich und zufrieden ich drei Wochen zuvor die kleine Scheidegg im Berner Oberland auf 2200m über Nn erstürmte, so enttäuscht und frustriert finishte ich mein "Heimrennen". Bayern scheint mir 2012, zumindest im Berglauf, kein Glück zu bringen. Mit dem Karwendel- und dem Hochfelln-Berglauf, habe ich, ausgerechnet "zuhause" in Oberbayern, meine schlechtesten Leistungen heuer abgeliefert..
An den Schuhen lag es jedenfalls nicht! Der sechsfache Berglauf-Weltmeister und Scott-Teamkollege, Marco de Gasperi wurde, mit dem gleichen Schuhmaterial wie ich (Scott Racerocker), Sechster.
Mit meinem Namenskollegen Marco stand ich auch zusammen auf dem Siegerpodest. Leider auf dem Falschen..: Marco de Gasperi wurde Sieger in der Alterklasse Männlich 35 und ich Zweiter.
Altersklassenwertungen sind für mich, ganz persönlich, allerdings ohne Bedeutung. Bei mir zählt ausschl. die Gesamtwertung. Ok, wenn es, wie in Bergen, für die besten AK-Läufer noch "Fressalien", sprich leckere Naturalpreise gibt, dann werde ich zumindest "Altersklassen-Fan auf Zeit".
Die nächsten Tage werde ich versuchen, meinen Körper durch Regenerationsmaßnahmen, inkl. lockeres Radfahren, zur aktiven Regeneration, wieder in einen "einsatzfähigen" Zustand zu bringen. Viel Zeit bleibt dafür nicht. Schon kommendes Wochenende "ruft" der Schwarzwald. In Zell-Unterharmersbach findet die Deutsche Berglaufmeisterschaft 2012 statt.
Meine Ziele in der Einzelwertung sind, auf Grund o. g. Gründe, eher eingeschränkt. Mein Hauptaugenmerk ist es, meinen Verein, bzw. meine Vereinskameraden, bei der Verteidigung unseres Meistertitels aus dem Vorjahr zu unterstützen. Korbinian Schönberger, der heute, beim Hochfelln-Berglauf, als Neunter, bester Deutscher wurde und Ralf Preissl, der letzte Woche bayerischer Meister im Halbmarathon wurde, sind unsere "Speerspitze". Die drei besten Zeiten eines Vereines bilden die Mannschafts-Gesamtzeit, welche die Plazierung bestimmt. Berglauf wird für mich, am ersten Oktober-Wochenende, also in allererster Linie "Mannschaftssportart" sein!
Langstreckenlauf, v. A. (Ultra-)Trailrunning = mehr als "nur" ein Sport! Stories eines Trailrunners und Berglauf-Langdistanz-Spezialisten.
Sonntag, 30. September 2012
Dienstag, 25. September 2012
Hochfelln-Berglauf
Relativ kurzfristig habe ich mich dazu entschieden, kommenden Sonntag, am ältesten und zugleich bestbesetztem deutschen Berglauf teilzunehmen, beim
39. Int. Hochfelln-Berglauf
DEM deutschen Berglauf-Klassiker!
Endlich wieder! Eigentlich zu lange liegt mein letzter Start dort schon zurück! Sowohl mit der Region, als auch mit dem Berg verbindet mich Einiges. Im Training erklomm ich die 1080 Höhenmeter schon oft, im Wettkampf insgesamt dreimal. Dieses Jahr ist es, anläßlich des Wettkampfes, gar das Erstemal überhaupt, dass ich meinen "Hausberg" "stürme".
Bei gutem Wetter sehe ich den Hochfelln, wenn auch aus der Ferne, von meinem Balkon aus. Zahlreiche Trainingsläufe führten mich schon auf seinen Gipfel. Mein erstes Zusammentreffen mit der deutschen Berglauf-Nationalmannschaft hatte ich hier 2005. Der Bergener Hof war damals das Basisquartier für ein DLV-Trainingslager-Wochenende.
Am Samstag werde ich wieder dort einquartiert sein-sozusagen "back to the roots":-). Eigentlich könnte ich auch am Sonntagmorgen die, nur 50 Kilometer, mit dem Auto anreisen. Aber Bibi, in Berglaufkreisen pratisch eine Legende, möchte mich schon am Samstag "vor Ort" haben.
Die Startliste http://www.hochfellnberglauf.de/html/uebersicht.php weist, wie beim Hochfelln-BL nicht anders zu erwarten, schon einige Topläufer auf, z. B. Krupicka, Wyatt, Dlugosz und de Gasperi. Die deutsche Berglaufspitze vertritt Heiko Baier und mein Vereinskollege Korbinian Schönberger.
Ich freue mich, endlich wieder bei einem tollen Berglauf in der Heimat zu starten. Ok, Kenia und die Schweiz sind mittlerweile auch Heimat für mich, v. a. Kenia. Aber "dahoam is dahoam" gilt eben doch nur für Bayern. Deswegen freue ich mich auf ein Heimspiel, allerdings ohne Heimvorteil.
Der Berg ist für alle gleich (schwer) und das 15er-Rennen in Kempten hat mich doch Einiges an Kräften gekostet. Bis zum Sonntag sind es allerdings noch ein paar Tage hin. Ich hoffe und denke, dass ich mich bis dahin gut erholt habe. Dann kann ich im Chiemgau mein Ziel, "Top Ten", in Angriff nehmen.
39. Int. Hochfelln-Berglauf
DEM deutschen Berglauf-Klassiker!
Endlich wieder! Eigentlich zu lange liegt mein letzter Start dort schon zurück! Sowohl mit der Region, als auch mit dem Berg verbindet mich Einiges. Im Training erklomm ich die 1080 Höhenmeter schon oft, im Wettkampf insgesamt dreimal. Dieses Jahr ist es, anläßlich des Wettkampfes, gar das Erstemal überhaupt, dass ich meinen "Hausberg" "stürme".
Bei gutem Wetter sehe ich den Hochfelln, wenn auch aus der Ferne, von meinem Balkon aus. Zahlreiche Trainingsläufe führten mich schon auf seinen Gipfel. Mein erstes Zusammentreffen mit der deutschen Berglauf-Nationalmannschaft hatte ich hier 2005. Der Bergener Hof war damals das Basisquartier für ein DLV-Trainingslager-Wochenende.
Am Samstag werde ich wieder dort einquartiert sein-sozusagen "back to the roots":-). Eigentlich könnte ich auch am Sonntagmorgen die, nur 50 Kilometer, mit dem Auto anreisen. Aber Bibi, in Berglaufkreisen pratisch eine Legende, möchte mich schon am Samstag "vor Ort" haben.
Die Startliste http://www.hochfellnberglauf.de/html/uebersicht.php weist, wie beim Hochfelln-BL nicht anders zu erwarten, schon einige Topläufer auf, z. B. Krupicka, Wyatt, Dlugosz und de Gasperi. Die deutsche Berglaufspitze vertritt Heiko Baier und mein Vereinskollege Korbinian Schönberger.
Ich freue mich, endlich wieder bei einem tollen Berglauf in der Heimat zu starten. Ok, Kenia und die Schweiz sind mittlerweile auch Heimat für mich, v. a. Kenia. Aber "dahoam is dahoam" gilt eben doch nur für Bayern. Deswegen freue ich mich auf ein Heimspiel, allerdings ohne Heimvorteil.
Der Berg ist für alle gleich (schwer) und das 15er-Rennen in Kempten hat mich doch Einiges an Kräften gekostet. Bis zum Sonntag sind es allerdings noch ein paar Tage hin. Ich hoffe und denke, dass ich mich bis dahin gut erholt habe. Dann kann ich im Chiemgau mein Ziel, "Top Ten", in Angriff nehmen.
Montag, 24. September 2012
Wochenende im Allgäu
Das vergangenen Wochenende verbrachte ich in Kempten, um dort meinen Hauptsponsor SCOTT zu repräsentieren.
Meine Anreise am Freitag verlief, mit zwei Stunden Zugverspätungen, zwar nicht wunschgemäß, aber mir sind Zugverspätungen immer noch lieber, als mit dem Auto im Stau zu stehen.
Die Unterkunft, das JUFA-Gästehaus in Kempten, war zugleich auch der Dreh- und Angelpunkt der gesamten Veranstaltung, inkl. Start/Ziel des Wettkampfes. Allerdings hatte ich leider nie die Gelegenheit/Zeit, dass nebenan liegende Wellnessbad zu besuchen.
Die Arbeit ging vor. Am Samstagvormittag waren allerdings nicht Viele bereit, sich der, von mir im Rahmen meines workshops angebotenen, "Laufarbeit" zu unterziehen. Für die wenigen Teilnehmer war das aber von Vorteil. Dadurch konnte ich mich intensiver mit jedem Einzelnen an die Laufkoordination- und kräftigung üben.
Das Seminar am Nachmittag war dann eher "eine gemütliche Runde". Ich beantwortete Fragen zu verschiedenen Laufthemen und gab die ein oder andere Anekdote aus meinem Läuferleben zum Besten. Somit kam ich dann auch erst abends zu meinem zügigen 40min Lauf, bei dem ich den (anspruchsvollen) Schlußteil der Wettkampfstrecke erkundete.
Michael, vom Event-Veranstalter und Vertriebspartner von SCOTT, "Laufsport Saukel", unterstützte mich während des gesamten Wochenendes. Er integrierte mich auch, wenn auch nur für einen Tag, in das Laufsport Saukel-be faster Team. Dieses, sehr junge Team, in dem ich quasi der "oldie" war, ist sehr ehrgeizig, motiviert und hat v. a. jede Menge Spaß am Laufsport.
Am Wettkampftag lief ich mich dann auch zusammen mit dem Triathleten des Teams, Martin, ein. Er war es auch, der auf den ersten Kilometern, bergauf das Tempo vorgab. Wobei er "nur" für die 50km-Staffel des. o. g. Laufteams lief, also kein unmittelbarer Konkurrent für mich auf der 15km-Strecke war. Eigentlich wollte ich den Lauf nur als eine Art "schnelles Training" nutzen, ohne mich, nur zwei Wochen nach den Strapazen des Jungfraumarathons, zu sehr zu verausgaben. Diese persönliche Vorgabe hielt ich aber, zumindest auf der ersten Streckenhälfte, nicht ein. Spätestens als ich mich, nach ca. 5 Kilometer, absetzte, war ich schon annähernd "am Anschlag" unterwegs.
Die Strecke des Voralpenmarathons, war auf allen Distanzen, technisch und konditionell anspruchsvoll-so stellt man sich einen richtigen Trailrun vor! Ich habe es etwas bereut, meinen Trailschuh, den Scott Eride Grip zuhause gelassen zu haben. Jedoch kam ich auch mit dem Scott T2c auch sehr gut zurecht. In Zukunft werde ich aber auch die VORalpen nicht mehr unterschätzen!
Nach meiner Tempoverschärfung an einer leichten Steigung, konnte ich meine Führung schnell ausbauen. Allerdings leitete mich, bei km 9, der Führungsradfahrer falsch. An einer Kreuzung fühlte ich mich kurzzeitig, wie "gestrandet im Nirgendwo". Nichts im Umfeld wies auf "Wettkampf" hin, keine Markierung/Streckenposten/Teilnehmer: "Nichts". Ich stand sogar kurzzeitig und überlegte, wie ich wohl am schnellsten wieder zum Hotel zurückkomme. Der Führungsradler hatte sich aber zwischenzeitlich über die korrekte Streckenführung erkundigt. Somit joggte ich, etwas frustriert, hinter ihm her. Jedoch nur so lange, bis die Verfolger fast aufgeschlossen hatten. "Ich wachte wieder auf" und gab, an der letzten Steigung, nochmal "Vollgas". Im Hinterkopf hatte ich dabei auch den letzten "downhill" zum Schluß. Dort wollte ich unbedingt mit sicherem Vorsprung ankommen, um die, ca. 200 steilen Höhenmeter bergab, ruhig&sicher und ohne Risiko, zu bewältigen. Der Plan ging exakt auf. Ich konnte es mir sogar leisten, diesen, vorletzten Kilometer, locker hinunterzujoggen, quasi als "Trabpause" im Wettkampf;-).
Zur Sicherheit drückte ich dafür, auf dem letzten, nur leicht welligen Kilometer, nochmal "auf die Tube" und kam mit sicherem Vorsprung in´s Ziel. Der Streckensprecher sprach von einer Zeit von 1:00 "sounsdo", der Zweite wurde mit "1:01.." begrüßt. Die offizielle Ergebnisliste weist nur einen Abstand von 2 Sekunden zwischen mir und Platz 2 aus. Hm, sollte das so gewesen sein, dann wäre Thomas die letzten 200m in 10 Sekunden gerannt-"da kann Bolt einpacken gegen;-)". Sei´s drum, Sieg ist Sieg, Zeiten und Abstände sind bei Trail- und Bergläufen ohnehin eher zweitrangig.
Nach dem Lauf war ich doch, trotz zweier "aktiver Pausen", relativ müde und erschöpft. Der ausgedehnte Mittagsschlaf, nach der "obligatorischen" Portion Pasta, zu Mittag, wirkte "Wunder". Auch, wenn ich dabei die Siegerehrung verschlief, so konnte ich doch, rechtzeitig vor der Zugrückfahrt, noch einige Stücke Kuchen&Tassen Kaffee "vertilgen", was gewissermaßen, bei Wettkämpfen auch "dazugehört".
Meine Anreise am Freitag verlief, mit zwei Stunden Zugverspätungen, zwar nicht wunschgemäß, aber mir sind Zugverspätungen immer noch lieber, als mit dem Auto im Stau zu stehen.
Die Unterkunft, das JUFA-Gästehaus in Kempten, war zugleich auch der Dreh- und Angelpunkt der gesamten Veranstaltung, inkl. Start/Ziel des Wettkampfes. Allerdings hatte ich leider nie die Gelegenheit/Zeit, dass nebenan liegende Wellnessbad zu besuchen.
Die Arbeit ging vor. Am Samstagvormittag waren allerdings nicht Viele bereit, sich der, von mir im Rahmen meines workshops angebotenen, "Laufarbeit" zu unterziehen. Für die wenigen Teilnehmer war das aber von Vorteil. Dadurch konnte ich mich intensiver mit jedem Einzelnen an die Laufkoordination- und kräftigung üben.
Das Seminar am Nachmittag war dann eher "eine gemütliche Runde". Ich beantwortete Fragen zu verschiedenen Laufthemen und gab die ein oder andere Anekdote aus meinem Läuferleben zum Besten. Somit kam ich dann auch erst abends zu meinem zügigen 40min Lauf, bei dem ich den (anspruchsvollen) Schlußteil der Wettkampfstrecke erkundete.
Michael, vom Event-Veranstalter und Vertriebspartner von SCOTT, "Laufsport Saukel", unterstützte mich während des gesamten Wochenendes. Er integrierte mich auch, wenn auch nur für einen Tag, in das Laufsport Saukel-be faster Team. Dieses, sehr junge Team, in dem ich quasi der "oldie" war, ist sehr ehrgeizig, motiviert und hat v. a. jede Menge Spaß am Laufsport.
Am Wettkampftag lief ich mich dann auch zusammen mit dem Triathleten des Teams, Martin, ein. Er war es auch, der auf den ersten Kilometern, bergauf das Tempo vorgab. Wobei er "nur" für die 50km-Staffel des. o. g. Laufteams lief, also kein unmittelbarer Konkurrent für mich auf der 15km-Strecke war. Eigentlich wollte ich den Lauf nur als eine Art "schnelles Training" nutzen, ohne mich, nur zwei Wochen nach den Strapazen des Jungfraumarathons, zu sehr zu verausgaben. Diese persönliche Vorgabe hielt ich aber, zumindest auf der ersten Streckenhälfte, nicht ein. Spätestens als ich mich, nach ca. 5 Kilometer, absetzte, war ich schon annähernd "am Anschlag" unterwegs.
Die Strecke des Voralpenmarathons, war auf allen Distanzen, technisch und konditionell anspruchsvoll-so stellt man sich einen richtigen Trailrun vor! Ich habe es etwas bereut, meinen Trailschuh, den Scott Eride Grip zuhause gelassen zu haben. Jedoch kam ich auch mit dem Scott T2c auch sehr gut zurecht. In Zukunft werde ich aber auch die VORalpen nicht mehr unterschätzen!
Nach meiner Tempoverschärfung an einer leichten Steigung, konnte ich meine Führung schnell ausbauen. Allerdings leitete mich, bei km 9, der Führungsradfahrer falsch. An einer Kreuzung fühlte ich mich kurzzeitig, wie "gestrandet im Nirgendwo". Nichts im Umfeld wies auf "Wettkampf" hin, keine Markierung/Streckenposten/Teilnehmer: "Nichts". Ich stand sogar kurzzeitig und überlegte, wie ich wohl am schnellsten wieder zum Hotel zurückkomme. Der Führungsradler hatte sich aber zwischenzeitlich über die korrekte Streckenführung erkundigt. Somit joggte ich, etwas frustriert, hinter ihm her. Jedoch nur so lange, bis die Verfolger fast aufgeschlossen hatten. "Ich wachte wieder auf" und gab, an der letzten Steigung, nochmal "Vollgas". Im Hinterkopf hatte ich dabei auch den letzten "downhill" zum Schluß. Dort wollte ich unbedingt mit sicherem Vorsprung ankommen, um die, ca. 200 steilen Höhenmeter bergab, ruhig&sicher und ohne Risiko, zu bewältigen. Der Plan ging exakt auf. Ich konnte es mir sogar leisten, diesen, vorletzten Kilometer, locker hinunterzujoggen, quasi als "Trabpause" im Wettkampf;-).
Zur Sicherheit drückte ich dafür, auf dem letzten, nur leicht welligen Kilometer, nochmal "auf die Tube" und kam mit sicherem Vorsprung in´s Ziel. Der Streckensprecher sprach von einer Zeit von 1:00 "sounsdo", der Zweite wurde mit "1:01.." begrüßt. Die offizielle Ergebnisliste weist nur einen Abstand von 2 Sekunden zwischen mir und Platz 2 aus. Hm, sollte das so gewesen sein, dann wäre Thomas die letzten 200m in 10 Sekunden gerannt-"da kann Bolt einpacken gegen;-)". Sei´s drum, Sieg ist Sieg, Zeiten und Abstände sind bei Trail- und Bergläufen ohnehin eher zweitrangig.
Nach dem Lauf war ich doch, trotz zweier "aktiver Pausen", relativ müde und erschöpft. Der ausgedehnte Mittagsschlaf, nach der "obligatorischen" Portion Pasta, zu Mittag, wirkte "Wunder". Auch, wenn ich dabei die Siegerehrung verschlief, so konnte ich doch, rechtzeitig vor der Zugrückfahrt, noch einige Stücke Kuchen&Tassen Kaffee "vertilgen", was gewissermaßen, bei Wettkämpfen auch "dazugehört".
Donnerstag, 20. September 2012
Das Allgäu ruft
und damit "ausnahmsweise" nicht "der Berg", sondern "nur" die "Hügel" der Voralpen.
Das schöne Allgäu wartet am Wochenende mit einem tollen Event, dem Voralpenmarathon http://www.voralpenmarathon.de/ in/um Kempten auf. Verschiedene Strecken/-längen stehen zur Auswahl. Die Königsstrecke in Schwaben übertrifft, mit 50 Kilometer Distanz, sogar die klassische Marathondistanz von 42km.
Klar, dass für mich zwei Wochen nach einer Belastung, die gesundheitlich "auf Messer´s Schneide" stand, hier nur der 15km-Lauf in Frage kommt. Immerhin 450 Höhenmeter hält auch die "Kurzstrecke", die doch, im klassischen Sinne, einen LANGstreckenlauf darstellt, parat.
Grundsätzlich ist jede Art von Wettkampf, zwei Wochen nach einem Marathon grenzwertig. Allerdings ist die Regeneration nach einem Bergmarathon, trotz des höheren Krafteinsatzes, wesentlich schneller, als nach einem klassischen, flachen Marathon. Die Stoßbelastungen auf den gesamten Bewegungsapparat sind "am Berg" schlichtweg "um Welten" geringer als beim flachen Pendant. Das betrifft natürlich nur Bergmarathons, deren Schwerpunkt "bergauf" liegt. So, wie z. B., ganz aktuell, Anfang September, beim Jungfraumarathon.
Trotzdem, die Belastung steckt mir noch "in den Knochen". Aber weniger, als nach meinen bisherigen Bergmarathonteilnahmen. Das zeugt von einer soliden Grundlagenausdauerbasis. Immerhin konnte ich dieses Jahr komplett ohne Verletzung durchtrainieren.Wobei das Thema "Verletzungsfreiheit" sicher auch mit dem Wechsel meines Laufschuhausrüsters in Zusammenhang steht. Damit möchte ich nicht meinen letztjährigen Sponsor diskreditieren. Auch in der Zeit, als ich noch keinen Schuhausrüster hatte und verschiedene Schuhmarken/-modelle nutzte, bremsten mich regelmäßig "typische" Laufverletzungen aus. Alles Vergangheit: "beam me up SCOTTie:-)))"!
Letzte Woche habe ich, was das Training betraf, quasi "Urlaub" gemacht. Lediglich "just for fun" drei lockere "Joggings" im 5:30er Tempo und zwei sehr kurze Radausfahrten brachten mich vor die Tür. Seit Anfang dieser Woche befinde ich mich wieder im "richtigen" Training. Allerdings immer noch mit der, nach einem Langzeitausdauerwettkampf, gebotenen Zurückhaltung. Vorgestern: 40min Dex (4:30-4:00min/km)& Laufkoordinations- und kräftigungsprogramm, sowie, barfuß, 10 lockere Steigerungsläufe (Fußballplatz). Das erste richtige Qualtiätstraining seit der "Jungfrau" absolvierte ich gestern: 90min Fartlek im profilierten Gelände. Das Training war, v. a. bergauf, so gut, dass nur der "Kopf daran erinnerte", dass ich vor nicht mal zwei Wochen einen Bergmarathon lief. Ok, im Flachen und bergab war die Nachbelastung schon etwas spürbar. Heute war mein, vom Gefühl her, bester extensiver Dauerlauf in diesem Jahr. Wenn es so etwas wie das "runner´s high" gibt, dann hatte ich es heute:-)
Morgen werde ich, ganz entspannt, mit dem Zug nach Kempten reisen, der Geburtsstadt meiner Mutter. Am Samstag steht eine Marketingaktion, bzw. ein workshop, für meinen Hauptsponsor "Scott" auf dem Programm. Vormittags Jogging und ein Lauftechnik- und koordinationsprogramm im Anschluß, sowie nachmittags ein workshop zu persönlichen Laufthemen. Da kommt keine Langeweile auf! Wobei ich natürlich hoffe, dass das meine Teilnehmer das auch so sehen;-). Am Sonntag dann der "15er", bei dem ich sicher auch die Natur genießen kann. Schließlich heißt der Lauf auch offiziell "Landschaftslauf:-). Ob ich dabei den Scott T2c, oder den -MK4 trage ist wiedermal "die Qual der Wahl". Beides die besten Langstrecken-Berglaufschuhe, die ich je zur Verfügung hatte.
Böse Zungen würden behaupten, ich laufe den 15er, die kürzeste Distanz im Rahmen des Voralpen-Events, nur, damit ich, als erster Teilnehmer des gesamten Starterfeldes, dass ja auch die 30&50km umfaßt, das Kuchenbuffet im Ziel plündern kann;-). Tatsächlich würde ich aber am liebsten den "30er" laufen.. Davon hat mir aber mein Trainer dringenst abgeraten. Auch wenn ich mich schon sehr gut erholt fühle, so befinde ich mich doch immer noch in einer "heiklen" Phase. Wenigstens habe ich das Leistungsloch, in das man nach einigen Tagen Rückkehr aus der Höhe fällt, schon gut überwunden. Die Magenprobleme sind seit dem Jungfraumarathon Vergangenheit, lediglich der grippale Infekt hielt sich noch hartnäckig, bis einschl. vergangenem WE.
Meine Wettkampfplanung zum Saisonende wird sich, mit größter Warscheinlichkeit, noch kurzfristig ändern. Mehr dazu im nächsten blog.
Das schöne Allgäu wartet am Wochenende mit einem tollen Event, dem Voralpenmarathon http://www.voralpenmarathon.de/ in/um Kempten auf. Verschiedene Strecken/-längen stehen zur Auswahl. Die Königsstrecke in Schwaben übertrifft, mit 50 Kilometer Distanz, sogar die klassische Marathondistanz von 42km.
Klar, dass für mich zwei Wochen nach einer Belastung, die gesundheitlich "auf Messer´s Schneide" stand, hier nur der 15km-Lauf in Frage kommt. Immerhin 450 Höhenmeter hält auch die "Kurzstrecke", die doch, im klassischen Sinne, einen LANGstreckenlauf darstellt, parat.
Grundsätzlich ist jede Art von Wettkampf, zwei Wochen nach einem Marathon grenzwertig. Allerdings ist die Regeneration nach einem Bergmarathon, trotz des höheren Krafteinsatzes, wesentlich schneller, als nach einem klassischen, flachen Marathon. Die Stoßbelastungen auf den gesamten Bewegungsapparat sind "am Berg" schlichtweg "um Welten" geringer als beim flachen Pendant. Das betrifft natürlich nur Bergmarathons, deren Schwerpunkt "bergauf" liegt. So, wie z. B., ganz aktuell, Anfang September, beim Jungfraumarathon.
Trotzdem, die Belastung steckt mir noch "in den Knochen". Aber weniger, als nach meinen bisherigen Bergmarathonteilnahmen. Das zeugt von einer soliden Grundlagenausdauerbasis. Immerhin konnte ich dieses Jahr komplett ohne Verletzung durchtrainieren.Wobei das Thema "Verletzungsfreiheit" sicher auch mit dem Wechsel meines Laufschuhausrüsters in Zusammenhang steht. Damit möchte ich nicht meinen letztjährigen Sponsor diskreditieren. Auch in der Zeit, als ich noch keinen Schuhausrüster hatte und verschiedene Schuhmarken/-modelle nutzte, bremsten mich regelmäßig "typische" Laufverletzungen aus. Alles Vergangheit: "beam me up SCOTTie:-)))"!
Letzte Woche habe ich, was das Training betraf, quasi "Urlaub" gemacht. Lediglich "just for fun" drei lockere "Joggings" im 5:30er Tempo und zwei sehr kurze Radausfahrten brachten mich vor die Tür. Seit Anfang dieser Woche befinde ich mich wieder im "richtigen" Training. Allerdings immer noch mit der, nach einem Langzeitausdauerwettkampf, gebotenen Zurückhaltung. Vorgestern: 40min Dex (4:30-4:00min/km)& Laufkoordinations- und kräftigungsprogramm, sowie, barfuß, 10 lockere Steigerungsläufe (Fußballplatz). Das erste richtige Qualtiätstraining seit der "Jungfrau" absolvierte ich gestern: 90min Fartlek im profilierten Gelände. Das Training war, v. a. bergauf, so gut, dass nur der "Kopf daran erinnerte", dass ich vor nicht mal zwei Wochen einen Bergmarathon lief. Ok, im Flachen und bergab war die Nachbelastung schon etwas spürbar. Heute war mein, vom Gefühl her, bester extensiver Dauerlauf in diesem Jahr. Wenn es so etwas wie das "runner´s high" gibt, dann hatte ich es heute:-)
Morgen werde ich, ganz entspannt, mit dem Zug nach Kempten reisen, der Geburtsstadt meiner Mutter. Am Samstag steht eine Marketingaktion, bzw. ein workshop, für meinen Hauptsponsor "Scott" auf dem Programm. Vormittags Jogging und ein Lauftechnik- und koordinationsprogramm im Anschluß, sowie nachmittags ein workshop zu persönlichen Laufthemen. Da kommt keine Langeweile auf! Wobei ich natürlich hoffe, dass das meine Teilnehmer das auch so sehen;-). Am Sonntag dann der "15er", bei dem ich sicher auch die Natur genießen kann. Schließlich heißt der Lauf auch offiziell "Landschaftslauf:-). Ob ich dabei den Scott T2c, oder den -MK4 trage ist wiedermal "die Qual der Wahl". Beides die besten Langstrecken-Berglaufschuhe, die ich je zur Verfügung hatte.
Böse Zungen würden behaupten, ich laufe den 15er, die kürzeste Distanz im Rahmen des Voralpen-Events, nur, damit ich, als erster Teilnehmer des gesamten Starterfeldes, dass ja auch die 30&50km umfaßt, das Kuchenbuffet im Ziel plündern kann;-). Tatsächlich würde ich aber am liebsten den "30er" laufen.. Davon hat mir aber mein Trainer dringenst abgeraten. Auch wenn ich mich schon sehr gut erholt fühle, so befinde ich mich doch immer noch in einer "heiklen" Phase. Wenigstens habe ich das Leistungsloch, in das man nach einigen Tagen Rückkehr aus der Höhe fällt, schon gut überwunden. Die Magenprobleme sind seit dem Jungfraumarathon Vergangenheit, lediglich der grippale Infekt hielt sich noch hartnäckig, bis einschl. vergangenem WE.
Meine Wettkampfplanung zum Saisonende wird sich, mit größter Warscheinlichkeit, noch kurzfristig ändern. Mehr dazu im nächsten blog.
Dienstag, 11. September 2012
Phoenix aus der Asche!
wo fange ich an zu erzählen, wo höre ich auf?!
eigentlich wäre es vor der wm an der zeit gewesen, nochmals "kenia" revue passieren zu lassen. eigentlich.., denn eigentlich war ich schon seit anfang letzter woche, in ostafrika, gesundheitlich angeschlagen. nur mühsam konnte ich mich die gesamte letzte woche, zu irgendetwas "geschweige denn" zum training aufraffen. vergangenen dienstag war ich schon "drauf&dran" die letzte abschlußbelastung (5km im marathontempo) zu "canceln". letztendlich quälte ich mich aber doch durch "mehr schlecht, als recht". mein gesundheitszustand sollte sich noch drastisch verschlechtern.. klar, dass da "blog posting" eher hinten anstand..
nachdem ich mittwoch nachmittags den flieger nach dubai bestieg, war ich mit den gedanken schon damit beschäftigt, wie gesund/krank ich wohl 30 stunden später zuhause ankomme.. der klimawechsel, vom eher kühlen kenia, ins heiße dubai "gab mir dann den rest". während der neun stunden transit-aufenthalt war an richtigen schlaf nicht zu denken, die nase tropfte und der hals schmerzte. mein vorher bereits angeschlagener magen rebelierte dann auch noch gegen ende des weiterfluges nach münchen. die weitere zug- und autofahrt war, inkl. klobesuchen, gelindegesagt, mühsam. doch das war noch nichts im vergleich zu dem, was mich zuhause erwartete. abends erfaßte mich innerhalb kürzerer zeit starker schüttelfrost. ich mußte mich übergeben und der durchfall verschlimmerte sich. magenmedizin, ein heißes bad, sachen für das schweiz-wochenende zusammengeschmissen und danach ab in´s bett. ich fragte mich vor dem schlafengehen, wieso ich überhaupt die sachen für die wm gepackt habe, wo ich sie doch sowieso nie werde laufen können. ich hoffte, in der nacht nicht zum notfallpatienten zu werden und absurde träume begleiteten mich im schlaf.
am nächsten morgen ging es mir aber schon um einiges besser. so entschied ich mich doch, die reise in die schweiz anzutreten. in der hektik vergaß ich zwar den ein oder anderen ausrüstungsgegenstand, aber nationalteamdress und schuhe waren im gepäck und das zählt.
in salzburg, wo ich eine stunde aufenthalt hatte, joggte ich noch 40min zur wettkampfzeit (trainiere im vorfeld vor wichtigen rennen immer zur wettkampfzeit, zwecks anpassung biorhtymus). der magen schmerzte, die nase lief und mein gps zeigte einen 6er schnitt an "na prima..". in buchs angekommen holte mich hildegard ab. in grabs bin ich schön langsam, neben bayern und kenia auch schon zuhause. bei hilde, flo und vutschko kam ich wieder auf andere gedanken. mit viel heißem tee, boullion, gekochten karotten und kartoffeln ersetzte ich die, mich unregelmäßig&ungewollt, verlassenden energiereserven. ansonsten schlief ich viel, dass war wohl die beste medizin.
der samstagslauf, am tag vor dem rennen war dann schon um einiges besser, im 5:15er schlappschnitt., aber völlig ohne "laufgefühl". meine persönlichen ansprüche an die wm hatte ich auf ein "für die mannschaft" heruntergeschraubt, von top20 konnte keine rede mehr sein.
ohne rechte vorfreude setzte ich mich in den zug richtung interlaken, wo ich samstag abend, als letzter der deutschen delegation, eintraf. auf meinen trainer und die athleten machte ich sicher den eindruck einer wandelnden schlaftablette. nach dem rennen sagten sie mir, ich sah aus wie ein "leichentuch".. das carboloading bestand aus cola und nudeln ohne soße. selbst das weilte nur bis 4:00 uhr morgens in meinem magen. sicher bin ich nie zuvor leichter in einen wettkampf gegangen. das letztemal mußte ich 20min vor dem start in die "büsche" und verpaßte deswegen fast den wechselwäschegepäcktransport, was wiederum meinen trainer in rage versetzte.
zum start "versteckte" ich mich in der zweiten reihe. meine gedanken kreisten darum "wie weit komme ich?". doch nachdem der startschuß gefallen war, kam ich doch erstaunlich gut "in die gänge". ungefähr auf platz 30 passierte ich den ersten kilometer. bald bildete ich, zusammen mit meinem ungarischen scott-teamkollegen, adam kovacs und dem kenianischen sieger des zermatt marathons 2012, paul michieka ein trio. als uns der schweizer nationalläufer christian matthys, vor einigen wochen noch zweiter des glacier 3000 überholte, "verabschiedete" ich mich mit dem eidgenossen nach vorne. spätestens hier galt für mich "alles oder nichts!". bei kilometer 10 passierte mich dann ein ganzer "zug", der mit mexiko, usa, kenia, ungarn und schweiz "international gefüllt war". ich ließ mich aber nicht beirren, sondern lief mein eigenes tempo konstant weiter. später "sammelte ich fast alle wieder ein". auf dem leicht welligen streckenabschnitt zwischen wilderswil (km 10) und lauterbrunnen (km 25) nutze ich längere zeit den windschatten von zwei äthiopischen läufern. auf dauer konnte ich, mangels schnelligkeit, nicht mithalten. die halbmarathonmarke in lauterbrunnen passierte ich, alleine laufend, als drittbester deutscher auf platz 25. das eigentliche rennen startet beim jungfraumarathon allerdings erst ab kilometer 25.
ab hier "warten", bis wengen, 700 höhenmeter, verteilt auf nur fünf kilometer, auf die schon vorermüdeten beine. im gegensatz zum vorjahr, wo ich auf diesem streckenabschnitt fast "stand" und überwiegend gehend unterwegs war, schaltete ich gleich von beginn des anstieges "auf angriff". ich konnte kaum glauben, wie locker&flüssig mein laufschritt war, nie zuvor war ich so gut im steilen terrain unterwegs. dementsprechend machte ich platz um platz gut und passierte die zwischenwertung bei km 30 in wengen, als bester deutscher, bereits auf platz 12.
zu paul muchieka hatte ich fast aufgeschlossen. auf dem flacheren, mäßig steigenden terrain zwischen wengen und einstieg zur moräne hatte ich leider nicht genügend "speed" um mitzuhalten. von hinten kam mir der sieger des letztjährigen kaisermarathons und 2:18 marathonläufer, adam kovacs gefährlich nahe. dafür überholte ich einen äthiopier und lag nun auf platz 11. alle schlechten gedanken hatte ich im tal zurückgelassen, nur noch die top ten zählten!
bei km 38 war es dann soweit: die legendäre moräne wartete auf mich. letztes jahr lauerte sie wie eine mUräne, der tückische raubfisch, auf mich. 2011 war ich nahe der ohnmacht und von krämpfen gepeinigt, dieses jahr eroberte ich sie "im sturm". im technisch anspruchsvollen und extrem steilen terrain konnte ich mich von kovacs absetzen und wieder nach vorne boden gutmachen. die anfeuerung durch die zuschauer, die alplhornbläser und fahnenschwinger, dazu die chance einen traum zu verwirklichen, ich hatte fast tränen in den augen! bei kilometer 41 überholte ich den ersten äthiopier und kam dem zweiten kenianer näher.
leider spielte auf dem letzten kilometer meine wadenmuskulatur "total verrückt". starke krämpfe blockierten meine vorwärtsbewegungen enorm. auch mehrmaliges stehenbleiben und dehnen brachte keine besserung. im gegenteil, ich stürzte sogar und es ging nur noch um schadensbegrenzung. während mein herz- kreislaufsystem noch auf hochtouren lief, konnte ich die power nicht mehr "auf die strasse bringen". ein engländer überholte mich, "wie aus dem nichts" und ich konnte nur frustriert hinterherschauen. letztendlich verlor ich sicher noch eine gute minute bis in´s ziel, konnte aber noch knapp meinen zehnten platz, nur sechs sekunden vor dem nächsten amerikaner, garen burrell, retten. hier kam "glück ins spiel", aber, gerechter ausgleich: solches fehlte mir ja reichlich während der tage zuvor!
im ziel fiel dann "tonnenweise" balast ab! auch wenn mich nun die krämpfe zu boden zwangen so war ich doch vielleicht der glücklichste mensch in diesem moment. top ten, mit dieser zeit, v. a. unter diesen vorbedingungen, eigentlich völlig surreal!!! selbst heute, zwei tage danach, kann ich es kaum glauben! die monatelange vorbereitung war also doch nicht umsonst!
danke auch an meinen materialsponsor SCOTT!, mit dem SCOTT MK 4 hatte ich den perfekten Schuh am Fuß!
http://www.scott-sports.com/ch/de/products/2236531105008/shoe-scott-mk4-blue-red-90-us/;jsessionid=13189E5769EF312EFD36A1D10674DCEB
das wir mit der mannschaft auch noch die bronzemedaille in der teamwertung gewannen: "ohne worte!"
die party am abend war auch wieder weltmeisterlich, das team deutschland hat sicher die "feierwertung" erneut gewonnen;-)
mit "kenia" habe ich diesen bericht eingeläutet und so beende ich ihn auch. 19 minuten zeitverbesserung im vergleich zum vorjahr. ohne krankheit wären sogar "top 5" möglich gewesen! ich habe, für mich persönlich, in kenia, ein paar stellschrauben gefunden, die ich "neu justiert habe".
aber die nächste zeit muß ich erstmal rücksicht auf meine grenzwertig strapazierte gesundheit nehmen. ich habe mich wirklich "auf messers schneide bewegt". die nächsten tage trainiere ich nur nach dem "lust&laune" prinzip. ein paar viren befinden sich nach wie vor in meinem körper und die müssen erstmal "raus".
ganz "beine hängen lassen" geht/läuft aber nicht, denn in knapp 2 wochen bin ich in eine marketingaktion von scott, im rahmen des voralpenmarathons in kempten, eingebunden. in 4 wochen heißt es gar wieder "bergmarathon", wenn ich beim kaisermarathon in söll/tirol um den sieg mitlaufen will!
aber erstmal heißt´s
"die ruhe vor dem sturm" ;-)
Freitag, 31. August 2012
Kenya!
Ngonghills (bis 2440m ueber Nn) |
Massailand im Hintergrund |
this is kenya! |
Scott day&night |
Glueck im Unglueck: kurz vor Ende des letzten geplanten Biketrainings.. |
hakuna matata-means alles ok, alles i. o., passt schon, repariert wird zuhause |
fuers fotoshooting auch `ohne antrieb`, im hintergrund mein trainingscamp der letzten wochen |
hi, habari, hallo!
lange nichts gehoert/gelesen von mir! tooooo busy! bzw. auch wenn in afrika die uhren langsamer ticken, so vergeht die zeit doch schneller.. klingt vielleicht etwas 'strange', ist aber so.
wo fange ich an, wo hoere ich auf.. trainingslager in kenia bedeutet, eintauchen in eine voellig andere welt. fuer mich persoenlich bedeutet es aber v. a. auch 'heimkommen', dank meiner freunde dort und dem leben, insbesondere der lebensfreude dort.
zum bereits sechstenmal bin ich nun in ostafrika. 30 kilometer ausserhalb von nairobi habe ich zwar nicht meine zelte, aber doch eine sehr karge behausung 'aufgeschlagen'. ich schlafe zwar nicht auf dem boden, aber auf einem bett ohne matraze. fliessend wasser gibt es keines, dafuer aber wasser aus einem 100L-behaelter. mit einem parafinkocher und einer art grill, wird alles rund ums kochen bewaeltigt.
essen, schlafen und trainieren, dass ist das motto meiner trainingsgruppe. ok, eigentlich trainiere ich zu 80 prozent nur mit einem trainingspartner, edward kimosop. mit ihm bin ich seit 2003 eng befreundet und wir sind auch schon bei manchen berglauf-wettkaempfen gemeinsam unterwegs gewesen. wenn ich nicht gerade, wie die letzten zwei tage durch erbrechen und durchfall gehandicapt bin, sind wir auf durchaus aehnlichem niveau, v. a. am berg. beim thema 'speed' kann ich mit einem laeufer mit einer 29er zeit auf 10 natuerlich nicht konkurieren. aber am berg, v. a. im steileren gelaende, kann ich aber durchaus auch fordern und wir pushen uns gegenseitig. manchmal auch zu sehr.. dann ist das naechste training eben 'pole, pole' was soviel bedeutet wie 'mach mal locker', also 5:30er bis 6er schnitt. ja, auch das laufen die kenianer!
kein wunder, wenn der 7uhr morgenlauf aus einem 23km tempodauerlauf besteht.. aber sie sind auch 'nur' menschen. beim langsamen nachmittagslauf waren 2 von 5 laeufern so ausgelaugt, dass sie, trotz langsamstem tempo, zweimal stuerzten. tempodauerlauf dienstag, 15x1000m auf der bahn mittwoch und langer lauf am donnerstag: 'von nichts kommt nichts'! mein trainingsplan, der auch nicht 'ohne' ist, wirkt im vergleich dazu nahezu 'harmlos'. wobei ich auch schon einige knackige einheiten bewaeltigt habe, wie z. b. 6 std bike mit 1300hm anstieg zum schluss, laufintervalle 8x5min steigung mit 15% steigung am anschlag, oder 2x 600hm klettern mit dem bike hintereinander.
die trainingsstrecken sind groessenteils leicht bis mittel profiliert. die groessere herausforderung liegt allerdings im laufuntergrund! graswege/-trails auf einem riesigen parkwegenetz, felsige/sandige gravelroads verlangen nach einem stets fluessigem laufstil. leichtigkeit aus dem fussgelenk heraus ist gefragt, nichts mit schlurfschritt!-auch nicht bei den langsamen joggingeinheiten! tagtraueme sollte man sich fuer nach dem lauf aufheben-ein motorrad kann einem selbst auf einem abgelegenen waldweg voellig ueberraschend 'fullspeed' entgegenkommen..
das thema biken ist ein ganz besonderes hier. wie ihr wisst, komme ich ja nicht nur urspruenglich aus der mountainbike-raceszene, sondern bin immer noch radfahrer 'mit herzblut'. klar, dass deshalb wieder mein bike mitmusste. mit meinem scott scale premium war ich diesesmal in einigen grenzwertigen situationen immer noch im sattel, bei denen mich meine vorhergehenden bikes knallhart abgeworfen haetten. die meisten trails hier sind haerter als die cross country kurse, auf denen ich in den 90ern unzaehlige rennen bestritten habe. leider habe ich gestern durch einen schaltfehler einen 'chainsuck', sprich eine kettenverklemmung verursacht. normalerweise laesst sich das durch gefuehlvolles hochschalten wieder regulieren. in anbetracht einer schwierigen verkehrssituation musste ich aber etwas schneller reagieren. so kam irgendwie das schaltwerk in die speichen. dadurch riss sich dieses mitsamt des rahmenendstueckes vom rahmen-extrem-never hapend in my 'bike-life' before! ich habe dazugelernt, dass ich naechstesmal ein entsprechendes rahmenendstueck als ersatzteil mitnehmen muss. ein solches ersatzteil bekomme ich naemlich auf dem gesamten afrikanischen kontinent nicht..
aber ich nehme die sache mit 'kenianischer gelassenheit', uerhaupt kann mich hier fast nichts aus der ruhe bringen. was bei uns 'chaos' waere, ist hier einfach alltag und ich geniesse den alltag:-)
achja, das training fuer den jungfraumarathon, der eigentliche grund, warum ich hier bin:-): einige trainingseinheiten habe ich, durch den 'flow' mit trainingspartner/n zu flott absolviert, dafuer aber bei anderen trainingseinheiten wieder 'rausgenommen'. es gab tage, an denen ich, einmal sogar erbrechend zwischen den intervallen, 'auf dem zahnfleisch' daherkam und andere, an denen meine kenianischen trainingspartner nur schwer atmend mithalten konnten.
der psychische aspekt meiner aufenthaltes hier ist aber fast genauso wichtig wie der physische part. im gegensatz zur bayerischen heimat, denkt man nur beim training ans training. ansonsten wird hauptsaechlich geredet, geredet, geredet und dabei gekocht, gewaschen, usw., die dinge des ueberschaubaren alltages bewaeltigt.
ok, einmal habe ich mir auch einen discobesuch erlaubt. auch das kein vergleich zum 'gewohnten' der dancingstyle ist rhythmn pur! kate zeigte dabei, dass doch nicht alle kenianischen laueferinnen zu introvertiert sind. aber ich schweife ab, schliesslich ist das hier kein party-, sondern in erster linie ein sportblog. obwohl die moves auf der tanzflaeche eigentlich wiederum auch sport waren-die dritte trainingseinheit des tages sozusagen:-).
bevor der naechste stromausfall das internetcafe aus dem ich gerade schreibe 'lahmlegt' veroeffentliche ich mal mein 'geschreibsel'. ohne nachkorrektur, wir sind hier ja auch nicht in der schule:-). hoechstens in der schule des lebens, man lernt hier in afrika naemlich die eigentlichen grundsaetze, die das leben und ueberleben ausmachen wieder. diese vergisst man allzu oft in unserer westlichen 'vollkaskomentatlitaetswelt'
vielleicht schreibe ich nochmal etwas vor dem rueckflug nach deutschland am mittwoch, 'schau mer mal'..
Sonntag, 5. August 2012
Glacier 3000 run
der letzte wettkampf vor den berglauf-langdistanz weltmeisterschaften (jungfrau-marathon/ch) verlief gut. nachdem ich im juli einige formschwankungen hatte, konnte ich meinen eigentlichen leistungsstand, v. a. bezügl. der für einen bergmarathon notwendigen fähigkeiten, nur sehr schwer einschätzen.
entäuschend war v. a. mein abschneiden beim karwendel-berglauf vor zwei wochen. meine persönliche erwartungshaltung vor dem glacier 3000 war deshalb geteilt. auf der einen seite konnte ich auf eine sehr gute winter-/frühjahrsvorbereitung zurückblicken, die mir eigentlich substanz für die gesamte berglaufsaison 2012 bieten sollte. auf der anderen seite waren einige trainings- und wettkampfleistungen im juni&juli eben nicht so, wie ich sie mir gewünscht hätte..
fakt ist aber auch, dass mir die "berglaufserie" im juli-3 wochen-3 wettkämpfe, gut getan hat in richtung tempohärte&schnelligkeit am berg. kurzfristig zeigte sich das bereits beim glacier 3000 und langfristig, kann ich für den herbst, darauf aufbauen.
am samstag, dem 4.8. waren beim glacier 3000, auf 26km und 1900höhenmetern, schnelligkeit (ersten 15km nur leicht profiliert), kraft (letzte 11km 1600hm!) und last, but not least "ausdauer" gefragt, immerhin galt es ähnlich lange unterwegs zu sein, wie bei einem flachen marathon. 500 teilnehmer stellten sich der herausforderung bei diesem "hochkaräter".
sowohl für den schweizer, als auch für den deutschen leichtathletikverband war es der letzte selektionswettkampf für die berglauf-langdistanz-wm.
mit christian seiler aus erfurt und christian mathys lösten sich, nur wenige kilometer nach dem start im mondänen gstaad, die späteren erst- und zweitplazierten, aus der bis dato aus fünf läufern bestehenden spitzengruppe. ich befand mich nicht weit dahinter und lief mein eigenes tempo. nachdem nach ca. 10 kilometern hansruedi mathys von hinten zu mir aufschloss, ging jedoch bei uns beiden etwas "der gaul" durch. wir pushten uns beide gegenseitig über die tollen trails der reusch entlang. im steten bergauf&bergab "rollten" wir uns an das verfolgerduo stefan wenk und einen staffelläufer heran. nach ca. einer stunde erreichten wir die zwischenzeitmessung in reusch, wo das eigentliche rennen begann.
auf der forst-/bergstrasse hinauf nach oldenegg lief es bei mir so gut wie schon lange nicht mehr. schnell lag ich auf platz drei und konnte auch zeit auf meine verfolger gutmachen. die beiden führenden seiler und matthys waren allerdings um einiges voraus. ich rechnete mir aber durchaus chancen aus, an sie heranzulaufen.
bei der zweiten zwischenzeitmessung, auf oldenegg (ca 1800m über Nn) lag stefan wenk, mein scott-teamkollege und amtierender schweizer duathlon-vizemeister, noch ca. eine minute hinter mir.
die streckencharakteristik änderte sich auf den letzten sechs kilometern drastisch. der laufschritt wich grösstenteils dem berggang, einer ganz eigenen form der fortbewegung, v. a. bei mir;-). auf dem bergpfad zur cabane hatte ich z. t. orientierungsschwierigkeiten, da teilweise keine streckenmarkierungen vorhanden waren. weder vor, noch hinter mir konnte ich läufer, streckenposten, oder sonst etwas "wettkampfspezifisches" sehen, kurzzeitg erfasste mich sogar panik: "verlaufen?!".
doch die verunsicherung währte nur kurz-schliesslich tauchte bald stefan wenk hinter mir auf, "puh, also doch der richtige weg..". "scottie" wenk "wanderte" auch bald an mich heran und ich liess ihn, sportlich fair, auch mit einem schritt zur seite, vorbei.
mein traum, ein top drei platz, war somit schnell ausgeträumt. da mein schwerpunkt nach dem lgt-marathon auf schnelligkeit und weniger auf ausdauer lag, fehlte mir letztgenanntere schlichtweg, bzw. v. a. die kraftausdauer. "sei`s drum", bei der cabane, einer wunderschön gelegenen berghütte auf 2450 über Nn, konnte ich den rückstand auf stefan wenk noch sehr gering halten. die hinter mir liegenden läufer waren noch ausser sichtweite.
"hütteneinkehr" an der cabane gab es keine, bzw. erst nach dem lauf, "ersatzweise" nahm ich als "hüttenverpflegung" noch ca 300mL cola und 200mL kohlenhydratgetränk zu mir. das war auch dringendst notwendig, da es auf den letzten drei kilometern hochalpin wurde.
die höhe spürte ich nun überdeutlich und ich merkte deutlich wie die kräfte schwanden. an einigen technischen stellen, v. a. kurzen bergabstücken, hatte ich deutliche koordinationsschwierigkeiten. knapp 1,5km vor dem ziel führte die strecke dann über einen gletscher.
auch wenn dieser streckenabschnitt relativ flach war, so gestaltete sich das vorwärtskommen im schnee/schneematsch sehr mühsam.. gefühlt "unendlich spät" kam das zeichen für den letzten kilometer. nun wieder auf festem boden, dafür aber auf einer sicher 25 prozent steilen rampe, ging es hinauf. erschreckt musste ich feststellen, dass von hinten "gefahr lauerte". mit schnellen bergschritten näherte sich mir das allgäuer berglaufass michael barz, u. a. dritter des diesjährigen zugspitzlaufes. ich gab nochmal alles um auf den letzten treppen zur bergstation der glacier 3000-seilbahn, dem zielbereich, meine position zu behaupten.
meinen zustand im ziel beschreibe ich lieber nicht näher.. natürlich hätte sich die anstrengung für einen platz auf dem podium mehr gelohnt, aber ich kämpfe in jedem rennen um jeden platz!
der zeitabstand zum sieger christian seiler, war mehr als deutlich. allerdings ist christian auch mit einer marathonbestzeit von 2:18 und hm-bestzeit von 1:06 "gesegnet". zeiten, die in der berglaufszene höchstens die weltspitze aufzuweisen hat.
in anbetracht meiner aktuellen trainingsphase, in der die ausdauerentwicklung eine untergeordente rolle spielte, bin ich mit meiner berglauf-langdistanzleistung zufrieden. ich weis, wo ich stehe und woran es jetzt zu arbeiten gilt, in hinblick auf den jungfraumarathon.
nach einigen ruhigen tagen, mit rein regenerativem training, liegt der trainingsschwerpunkt der nächsten wochen auf "langzeitausdauer". passend dazu, werde ich mich, ab dem 15. august, bis zur langdistanz-wm, nach kenia "verabschieden".
mit im gepäck natürlich auch meine "glacier 3000"-schuhe:
http://www.scott-sports.com/global/en/products/2187331029012/shoe-scott-t2-c-white-blue-110-us/
entäuschend war v. a. mein abschneiden beim karwendel-berglauf vor zwei wochen. meine persönliche erwartungshaltung vor dem glacier 3000 war deshalb geteilt. auf der einen seite konnte ich auf eine sehr gute winter-/frühjahrsvorbereitung zurückblicken, die mir eigentlich substanz für die gesamte berglaufsaison 2012 bieten sollte. auf der anderen seite waren einige trainings- und wettkampfleistungen im juni&juli eben nicht so, wie ich sie mir gewünscht hätte..
fakt ist aber auch, dass mir die "berglaufserie" im juli-3 wochen-3 wettkämpfe, gut getan hat in richtung tempohärte&schnelligkeit am berg. kurzfristig zeigte sich das bereits beim glacier 3000 und langfristig, kann ich für den herbst, darauf aufbauen.
am samstag, dem 4.8. waren beim glacier 3000, auf 26km und 1900höhenmetern, schnelligkeit (ersten 15km nur leicht profiliert), kraft (letzte 11km 1600hm!) und last, but not least "ausdauer" gefragt, immerhin galt es ähnlich lange unterwegs zu sein, wie bei einem flachen marathon. 500 teilnehmer stellten sich der herausforderung bei diesem "hochkaräter".
sowohl für den schweizer, als auch für den deutschen leichtathletikverband war es der letzte selektionswettkampf für die berglauf-langdistanz-wm.
mit christian seiler aus erfurt und christian mathys lösten sich, nur wenige kilometer nach dem start im mondänen gstaad, die späteren erst- und zweitplazierten, aus der bis dato aus fünf läufern bestehenden spitzengruppe. ich befand mich nicht weit dahinter und lief mein eigenes tempo. nachdem nach ca. 10 kilometern hansruedi mathys von hinten zu mir aufschloss, ging jedoch bei uns beiden etwas "der gaul" durch. wir pushten uns beide gegenseitig über die tollen trails der reusch entlang. im steten bergauf&bergab "rollten" wir uns an das verfolgerduo stefan wenk und einen staffelläufer heran. nach ca. einer stunde erreichten wir die zwischenzeitmessung in reusch, wo das eigentliche rennen begann.
auf der forst-/bergstrasse hinauf nach oldenegg lief es bei mir so gut wie schon lange nicht mehr. schnell lag ich auf platz drei und konnte auch zeit auf meine verfolger gutmachen. die beiden führenden seiler und matthys waren allerdings um einiges voraus. ich rechnete mir aber durchaus chancen aus, an sie heranzulaufen.
bei der zweiten zwischenzeitmessung, auf oldenegg (ca 1800m über Nn) lag stefan wenk, mein scott-teamkollege und amtierender schweizer duathlon-vizemeister, noch ca. eine minute hinter mir.
die streckencharakteristik änderte sich auf den letzten sechs kilometern drastisch. der laufschritt wich grösstenteils dem berggang, einer ganz eigenen form der fortbewegung, v. a. bei mir;-). auf dem bergpfad zur cabane hatte ich z. t. orientierungsschwierigkeiten, da teilweise keine streckenmarkierungen vorhanden waren. weder vor, noch hinter mir konnte ich läufer, streckenposten, oder sonst etwas "wettkampfspezifisches" sehen, kurzzeitg erfasste mich sogar panik: "verlaufen?!".
doch die verunsicherung währte nur kurz-schliesslich tauchte bald stefan wenk hinter mir auf, "puh, also doch der richtige weg..". "scottie" wenk "wanderte" auch bald an mich heran und ich liess ihn, sportlich fair, auch mit einem schritt zur seite, vorbei.
mein traum, ein top drei platz, war somit schnell ausgeträumt. da mein schwerpunkt nach dem lgt-marathon auf schnelligkeit und weniger auf ausdauer lag, fehlte mir letztgenanntere schlichtweg, bzw. v. a. die kraftausdauer. "sei`s drum", bei der cabane, einer wunderschön gelegenen berghütte auf 2450 über Nn, konnte ich den rückstand auf stefan wenk noch sehr gering halten. die hinter mir liegenden läufer waren noch ausser sichtweite.
"hütteneinkehr" an der cabane gab es keine, bzw. erst nach dem lauf, "ersatzweise" nahm ich als "hüttenverpflegung" noch ca 300mL cola und 200mL kohlenhydratgetränk zu mir. das war auch dringendst notwendig, da es auf den letzten drei kilometern hochalpin wurde.
die höhe spürte ich nun überdeutlich und ich merkte deutlich wie die kräfte schwanden. an einigen technischen stellen, v. a. kurzen bergabstücken, hatte ich deutliche koordinationsschwierigkeiten. knapp 1,5km vor dem ziel führte die strecke dann über einen gletscher.
auch wenn dieser streckenabschnitt relativ flach war, so gestaltete sich das vorwärtskommen im schnee/schneematsch sehr mühsam.. gefühlt "unendlich spät" kam das zeichen für den letzten kilometer. nun wieder auf festem boden, dafür aber auf einer sicher 25 prozent steilen rampe, ging es hinauf. erschreckt musste ich feststellen, dass von hinten "gefahr lauerte". mit schnellen bergschritten näherte sich mir das allgäuer berglaufass michael barz, u. a. dritter des diesjährigen zugspitzlaufes. ich gab nochmal alles um auf den letzten treppen zur bergstation der glacier 3000-seilbahn, dem zielbereich, meine position zu behaupten.
meinen zustand im ziel beschreibe ich lieber nicht näher.. natürlich hätte sich die anstrengung für einen platz auf dem podium mehr gelohnt, aber ich kämpfe in jedem rennen um jeden platz!
der zeitabstand zum sieger christian seiler, war mehr als deutlich. allerdings ist christian auch mit einer marathonbestzeit von 2:18 und hm-bestzeit von 1:06 "gesegnet". zeiten, die in der berglaufszene höchstens die weltspitze aufzuweisen hat.
in anbetracht meiner aktuellen trainingsphase, in der die ausdauerentwicklung eine untergeordente rolle spielte, bin ich mit meiner berglauf-langdistanzleistung zufrieden. ich weis, wo ich stehe und woran es jetzt zu arbeiten gilt, in hinblick auf den jungfraumarathon.
nach einigen ruhigen tagen, mit rein regenerativem training, liegt der trainingsschwerpunkt der nächsten wochen auf "langzeitausdauer". passend dazu, werde ich mich, ab dem 15. august, bis zur langdistanz-wm, nach kenia "verabschieden".
mit im gepäck natürlich auch meine "glacier 3000"-schuhe:
http://www.scott-sports.com/global/en/products/2187331029012/shoe-scott-t2-c-white-blue-110-us/
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