Montag, 3. Dezember 2012

Weihnachtslauf Gossau

http://www.tagblatt.ch/aktuell/bilder/ostschweiz/cme285325,1545914#

Advent, Advent, die Straße brennt!


Ok, Schnee&Eis sorgten eigentlich für das Gegenteil, aber das Lauftempo, welches beim Herren-Hauptlauf, im Rahmen des Gossauer Weihnachtslaufes, auf den Asphalt gelegt wurde, sorgte "gefühlt" dafür.

Wie kam es dazu?! Nachdem ich, im Oktober, nach der deutschen Berglaufmeisterschaft, nahezu "auf dem Zahnfleisch daherkam", oder, um es sportmedizinisch auszudrücken, mich im absoluten Übertrainingszustand befand, tat mir die dreiwöchige Pause im Anschluß, bis Ende Oktober, mehr als gut.

Seit dem Wiederbeginn des Trainings, Anfang November, verbessert sich meine Form kontinuierlich. Trotzdem konnte ich nicht erahnen, dass ich, bereits jetzt, Anfang Dezember, in der Lage dazu bin, meine 10km PB (32:12) verbessern zu können.

Vor einer Woche beeinträchtigte mich noch ein leichter grippaler Infekt, z. T. bedingt durch Streß in/mit der Arbeit. Mehrere Wochen Nebelwetter sorgten auch nicht gerade für eine Stimmungsaufheiterung. Laufen war manchmal eine Art "Fels in der Brandung" und das Zwischenziel "Gossau", das "Licht am Ende des Tunnels"..

Meine Trainingseinheiten fanden größtenteils im ruhigen Grundlagenausdauerbereich statt. Dadurch konnte ich schlecht einschätzen, wie es um meine Schnelligkeit stand. Mein erster Wettkampf nach der Saisonpause (Oberpfälzer Crosslaufmeisterschaft-siehe letzter post), Mitte November, ließ kaum Leistungsprognosen zu.

Insofern bestieg ich, am zurückliegenden Freitag, etwas angespannt den Zug Richtung Schweiz. In Grabs erwarteten mich, fast schon wie gewohnt, meine Freunde Hildegard und Florian. Der Abendschmaus fiel dann, mit einer enormen Käsefondueportion und Schocki etc., mehr als deftig aus. Sicher war das für den Lauf am nächsten Tag physisch nicht optimal. Aber dem Kopf tat das, nach dem Streß der letzten Zeit, mehr als gut. 

 Der Weihnachtslauf in Gossau (Nahe St. Gallen) machte seinem Namen alle Ehre. Pünktlich zum Rennwochenende hatte es ordentlich geschneit, die Temperaturen lagen im Minusbereich und die Weihnachtsbeleuchtung, zu diesem abendlichen Laufevent, strahlte.

Die Strecke war allerdings komplett schnee- und eisfrei und das war auch gut so. Trotzdem war der Kurs natürlich feucht und damit v. a. in einigen Kurven rutschig. Sogar eine 180 Grad-Wende galt es, in jeder der vier Runden des Hauptlaufes, "zu überstehen".

Nachdem das Starttempo bei Bergläufen oft eher gemäßigt ist, ging es, beim Strassenlauf in Gossau, sofort richtig zur Sache. Straßen- und Berglauf, sind so unterschiedlich wie "Rennrad vs. Mountainbike". Auf den ersten paar Hundert Metern ließ ich mich etwas zu sehr "mitreißen" vom Höllentempo des z. T. internationalen Feldes. Kurzzeitig lag ich, hinter meinem SCOTT-Teamkollegen Gerd Frick, an zweiter Position. Allerdings nahmen sowohl Gerd, als auch ich, schon bald wieder etwas Tempo heraus. 

Kurzzeitig lag ich dadurch nur noch in etwa an zwanzigster Position. Nachdem ich mich wieder etwas erholt hatte, lief ich aber, bis auf stärker werdene Magenprobleme (Fondue..) ein konstantes Rennen. Ich arbeitete mich langsam in die Top Ten vor. Bald befand ich mich in einer Fünfergruppe, u. a. mit zwei Eriträern. Einer der Ostafrikaner konnte sich leicht absetzen. Mein Versuch die Verfolgung aufzunehmen, brachte mich erneut in den (tief)roten Bereich. Ich schaffte es zwar nicht, den Anschluß wiederherstellen, sorgte aber zumindest für eine Verkleinerung der Gruppe. Durch eine erneute Tempoverschärfung auf der Schlußrunde wollte ich einem Sprint aus dem Wege gehen/laufen. Dies war allerdings eher ein taktischer Fehler. Zwei Schweizer Straßenlaufspezialisten ließen sich nicht abschütteln.Auf der Zielgeraden schlugen sie sich mich mit höherer Endgeschwindigkeit, im Sprint.. Wobei wir Drei fast noch den vorher erwähnten Eriträer überspurteten. Im Ziel trennten die Plätze 7-10 lediglich 3 Sekunden.

Gerd Frick wurde guter Sechster. Somit ergab sich ein annährend gleiches Resultat für das Team Scott International wie zuletzt beim Jungfrau-Marathon: zweimal "Top Ten". Wir rockten diesmal beide den SCOTT Racerocker. Shoe Scott Race Rocker

Die Spannung auf die Siegerehrung lag dann v. a. darin begründet, dass wir, im Anschluß, noch den letzten Nachtzug Richtung Buchs erreichen wollten. Nachdem wir unsere, durchaus lukrativen Prämien (höher als bei jedem deutschen Berglauf), im Rahmen der Top 15 Ehrung in Empfang nehmen durften, erreichten wir, praktisch "just in time", unseren Zug.

Zurück in Grabs begann, ab 22:00, der gemütliche Ausklang des Tages. Florian und Hildegard krendenzten uns diverse Speisen und Getränke, bis in die Nacht hinein. Aber Gerd, es waren keine zehn Kaffee bei mir, zumindest nicht am Abend;-). Wobei, über den Tag verteilt dann schon..;-).

Am Sonntagmorgen joggte ich zum Ausklang meines "Schweiz-Wochenendes" noch 90min im 5:30er Schnitt. So kaputt war ich, am Tag nach einem Lauf, selbst nach manchem Bergmarathon, selten. Muskelkater in den Waden hatte ich dieses Jahr auch noch nie. "Wer schnell sein will, muß leiden;-)", so scheint es zumindest. Mein letzter Straßenlauf (abgesehen vom Augsburg-Hm 2012) lag übrigens schon zwei Jahre zurück.

Schnelligkeit gewinnen, das ist das vorangige Ziel in diesem Winter/Frühjahr. Langfristig möchte ich dadurch auch "am Berg" schneller werden.

Im Rahmen dessen starte ich auch bei der Ismaninger Winterlaufserie 2012/13 (Dez 13km, Jan 16km, Feb 21km). Der Auftakt dazu findet bereits Ende dieser Woche, am 9.12. statt.

keep on running!


aktuelle links:
Ergebnisliste Gossauer Weihnachtslauf 2012:
http://services.datasport.com/2012/lauf/gossau/RANG017.HTM
http://services.datasport.com/2012/lauf/gossau/RANG017.HTM   

Link zum blog von Gerd Frick und seinem Gossau-post:
http://gerdfrick.blogspot.ch/2012/12/doppelschlag-gossau-steinholzli.html

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