Freitag, 28. Dezember 2012

Jahresrückblick 2012

Das (Lauf)Jahr 2012 neigt sich langsam, aber sicher seinem Ende zu. Gerade noch an der Zeit, auf einen kurzen, oder auch längeren.., Blick zurück:

Januar 2012-Ein Katastrophenjahr (2011) lag hinter mir. Es konnte nur besser werden und das wurde es!


facts zum meinem Laufjahr 2012:
21 Wettkämpfe (davon 12 Bergläufe), zwei Höhentrainingslager (Schweiz&Kenia), etliche Tausend Lauf- und Radkilometer- und v. a. höhenmeter; verletzungs-/krankheitsbedingten Ruhetage: 1. 

Seit dem Frühjahr 2010 ist Wilfried Raatz mein Trainer. Gemeinsam erarbeiteten wir auch das Wettkampfprogramm. Dank Wilfried habe ich den "Kopf frei" und trainiere deutlich qualitativer als Früher. In vorhergehenden Jahren verbrachte ich "gefühlt" genausoviel Zeit mit "über das richtige Training grübeln", wie mit dem Trainingszeit selbst.. Jetzt trainiere ich, von den Umfängen her, im Jahresdurchschnitt ungefähr die Hälfte im Vergleich zu damals. Dadurch habe ich mich nicht nur sportlich verbessert, sondern auch allgemein etwas an Lockerheit gewonnen-und gewinnen ist doch immer gut, oder?!:-)

Gerade dieses, erfolgreiche Jahr zeigt, dass o. g. Probleme "history" und die Zusammenarbeit mit Wilfried auch langfristig erfolgreich ist. Ich befinde mich mittlerweile schon im, zugegebermaßen, fortgeschrittenen Sportleralter. Trotzdem merke ich, dass ich noch Einiges an Steigerungspotential habe und das "Ende der Fahnenstange" noch lange nicht erreicht ist!

Mein Wettkampfauftakt, Anfang Januar, anläßlich des "Snowrun" im schweizer Arosa, fiel nicht in´s Wasser, dafür in den Schnee.. Auf Grund von enormen Neuschneemengen, sagte der Veranstalter, wegen der Lawinengefahr, den Lauf kurzfristig ab. Als Ersatz gab es ein Trainingswochenende im Nobelhotel. Reines Training war aber ohnehin besser als ein Wettkampf, in Anbetracht meines bis dato ausbaubedürftigen Konditionsstandes. Mit Timo Zeiler beim gemeinsamen Lauftraining mitzuhalten, war schon intensiv genug für mich! Mit den Langlaufskiern, auf der von Neuschneemassen "begrabenen" Loipe, dass war auch nicht "Ohne".  

Zwei Wochen später stand ich, mittlerweile schon deutlich fitter, bei meinem einzigen "Heimatauftritt" 2012 am Start, dem Altöttinger Crosslauf über 8km. Nach einem spannenden Rennverlauf auf schneebedeckter Strecke, fehlte mir noch der richtigen "punch" in der Schlußrunde, den zwei Mitkonkurrenten, im Gegensatz zu mir hatten, -Rang 3.

Sechs Tage später stand dann, mit dem Auftakt zum Oberpfälzer Jura-Cross-Cup in Waldetztenberg, ein schwerer Cross durch tiefen Schnee, bergauf&bergab an. So macht Crosslaufen Spaß! Nach zu schneller Startrunde (mit Phillip Pflieger mitlaufend) brach ich kurz etwas ein, erholte mich aber wieder gut, verpaßte/verpennte aber in der Schußrunde den Abzweig in´s Ziel. Somit lief ich nochmal ein paar "Extrameter" und wurde "keine Ahnung wievielter;-)". Aber ich gewann, Dank Altersklassenwertung, noch einen Orangenkorb. War also nicht ganz umsonst;-), vom Trainingseffekt her sowieso nicht.

Im Februar wurde es dann schon etwas Ernster. Gutes Grundlagentraining, inkl. einiger Skilanglaufkilometer (Ruhpolding), sorgten für eine gute Leistung beim Halbmarathon im Rahmen der Ismaninger Winterlaufserie. Bis zur Schlußphase war es ein "taktischer fight". Erst auf dem Schlußstück dieses wahrlich winterlichen Laufes (Minus 15 Grad und vollkommen schneebedeckte Strecke) mußte ich zum spätereren Sieger abreißen lassen und belegte, knapp dahinter, Rang Zwei.

Die Formkurve stieg von Woche zu Woche. Das nutzte ich, um endlich einmal meine Schwäche im Crosslauf auszugleichen. Bei den bayerischen Crosslaufmeisterschaften in Buttenwiesen war ich dann tatsächlich besser als je zuvor im tiefen Geläuf unterwegs. "Cross pur" eine Mischung aus Schlamm&Schneematsch sorgte für mehr als nur knöcheltiefes Einsinken. Nach einem (wiedermal..) etwas forschem Beginn, bei dem ich zeitweise die Führung innehatte, wurde ich letztendlich guter Sechster. In den Vorjahren gelang mir nie auch nur eine Top 12- Plazierung bei Crossmeisterschaften.. Mit meinen Mannschaftskameraden vom LLC Marathon Regensburg wurde ich zudem bayerischer Vizemeister mit der Mannschaft.

Nach Schnee&Eis im Januar und Februar, läutete der März sozusagen den "Halbmarathonfrühling" ein. Wobei sich dieser auf zwei Rennen beschränkte, bzw. Eines. Das Training verlief exakt nach Plan, so dass meine Trainingszeiten/-leistungen ziemlich genau meinen Wettkampf(zeit)zielen entsprachen.

Ende März rannte ich, beim Augsburger Halbmarathon durch den Siebentischwald, von Beginn weg meinen "eigenen Stiefel". Auf der ersten von zwei Runden überquerte ich die 10km Marke in einer mittleren 32er Zeit, bis dato im Bereich meiner 10er PB. Zwischen km 15-18 verlor ich etwas Zeit. Die Strecke war auch nicht unbedingt Bestzeitentauglich. Somit verpaßte ich, mit 1:09:17 (immerhin neue Hm-PB), eine "1:08er Zeit". Mein Vorhaben, dies zwei Wochen später bei der Halbmarathon-DM "nachzuholen", wurde leider durch einen leichten grippalen Infekt zunichte gemacht.

Hierzu ist zu bemerken, dass dies die einzige schwerwiegendere Beieinträchtigung des gesamten Jahres war. Eigentlich handelte es sich nur um eine leichte Erkrankung und der einzige Tag 2012, an dem ich verletzungs- oder krankheitsbedingt pausieren mußte! Alleine das macht aus dieser Saison schon eine persönliche Erfolgsaison. Wermutstropfen: eine Woche rein ruhiges/lockeres Training, ohne Intensitäten ist, kurze Zeit vor dem Ziel "persönliche Bestzeit", "zu wenig", auch im Hinblick auf die DM-Mannschaftswertung . Eine mittelmäßige Leistung, "nur um dabei zu sein", dass ist nicht "mein Ding". Außerdem steht die Gesundheit an erster Stelle: "weniger ist manchmal mehr".

Nach Cross und Halbmarathon, (er)wartete ich schon sehnsüchtig den Einstieg in die Berglaufsaison. Relativ spontan verbrachte ich hierfür fast den gesamten Monat Mai im schweizer Andermatt/Kanton Uri, in der Höhe (1440m über Nn). Danke Sophie!!! Die Bedingungen waren zwar z. T. extremst winterlich, z. B. z. T. knietiefes im Schnee laufen und Winterklamotten "wie im Januar".

Aus dem (Winter-)Trainingslager heraus unternahm ich, Mitte Mai, einen Abstecher nach Österreich. In Feldkirch/Vorarlberg, beim Älpele-Berglauf, mühte ich mich, auf der unrthymischen Strecke "Tempo zu machen". Im Regen&Nebel verlor ich aber meinen südtiroler Scott-Teamkollegen, Gerd Frick, vor mir bald aus den Augen. Wenigstens war ich, im Ziel, froh, unterwegs nicht die korrekte Streckenführung aus den Augen verloren zu haben. Der zweite Platz war ein schönes Ergebnis, der Zeitrückstand allerdings weniger..

Das erste Berglauf-Highlight folgte bald darauf. Beim Gamperney-Berglauf in Grabs/Kanton St. Gallen, wo ich, über die Jahre, fast "daheim bin"-Danke an Hildgard&Florian! Doch aus dem Bergmarathon-(Schnee)Höhentraininglager (was für eine Wortkreation;-) heraus, fehlte doch Einiges an "Spritzigkeit". Letztendlich wurde ich immerhin Fünfter, mein bis dato bestes Ergebnis beim "Gamperney".

Der erste Saisonhöhepunkt 2012, der LGT-Alpin-Liechtensteinmarathon, zugleich DLV-Qualifikation für die diesjährige Berglauf-Langdistanz-WM, war dann eine ganz neue Erfahrung für mich. Schon vom ersten Kilometer an fühlte ich mich irgendwie nicht sonderlich gut. Das Laufgefühl war "zäh", wenn auch einigermaßen problemlos. Beim ersten langen Anstieg hieß es dann aber fast "Endstation". Größere Magenprobleme ließen schnelles Laufen nicht mehr zu. Ich verlor Platz um Platz und mein Ziel "Top Drei", wich dem Ziel "aufgeben so bald wie logistisch möglich". Auf dem höchsten Punkt der Strecke sagte ich mir jedoch "entweder oder" und versuchte wenigstens bergab "alles zu versuchen" und zu schauen "ob es vielleicht doch noch weitergeht". Eigentlich nicht die Einstellung die es bei so einem langen und schweren Lauf braucht.. Aber es "lief" und wie! Ich machte wieder Plätze und Zeit gut. Nach dem rasanten Downhill, hatten sich die Magenprobleme schon etwas reduziert. Bei Kilometer 25 lief ich deshalb auch an meinem Trainer vorbei und stieg nicht, wie lange angedacht, bei ihm aus. Ab ca. km 30 bekam ich dann, völlig überraschend so etwas wie die "zweite Luft". Mein Körper lief wieder wie ein "Uhrwerk", ohne jegliche Probleme. Bis in´s Ziel lief ich annährend gleich schnell/schneller wie der Sieger. Deshalb war der Marathon, mit 42km Distanz, diesmal zu kurz für mich. Bis auf weniger als eine Minute reduzierte ich ich den mehrminütigen Rückstand auf die Plätze 4-2, dann bremste die Ziellinie meinen Tatendrang. Immerhin wurde ich, als Fünfter, direkt für die WM nominiert. Auch der Stundenlohn/Schmerzensgeld (für km 12-21..), sprich die Prämie war ok.

Die Regeneration/das Training nach dem LGT verlief eigentlich nach Plan. Aber der Körper hält sich eben nur sehr bedingt, an Pläne.. Somit "versiebte" ich, Ende Juni, drei Wochen nach dem LGT, den Aletsch-Halbmarathon.. Achter in einem vierstelligen Teilnehmerfeld hört sich zwar nicht so schlecht an, war es aber trotzdem.. Die Entäuschung war relativ groß, da konnte auch das einmalige/einzigartige Ambiente des Aletsch-Gletschers/der Bettmeralp nicht entschädigen..

Im Juli absolvierte ich dann innerhalb von drei Wochen, 3 Wettkämpfe. Zum Auftakt dieser "Serie" gewann ich den Gernkogel-Berglauf im schönen salzburgerischen Pongau. "Endlich mal wieder ganz oben auf dem Podium!". Zwar ohne starke Konkurrenz, aber "Sieg ist Sieg" und das bei einem Lauf, mit dem ich einige persönliche/private Erinnerungen, die über den Sport hinausgehen, verbinde.

Die "Niederlage" folgte kurz darauf, beim int. kilometre verticale im italienischen Chiavenna, wo ich nur in den Top 20 finishte. Interessant war es dort trotzdem! "Speis&Trank" waren, wie soll es in Italien anders sein?!, vom Feinsten. Eine interessante Zeit/Gespräche mit Lauffreunden aus Ungarn, Rumänien, Tschechien, Schweiz, Kolumbien, sorgten dafür, "dass die Reise nicht umsonst war". Zudem war es mein erster "vertical kilometre" (3,3km/1000Hm!) und mein erster Lauf im Einzelstartmodus (wg. der schmalen/steilen Bergpfade). Die Rückreise war allerdings, ähnlich wie die Hinreise, kein "Zuckerschlecken", inkl. (kalter) Übernachtung am Rosenheimer Bahnhof.

Strapazen ganz anderer Art hielt der Karwendel-Berglauf bereit. Anläßlich der bayerischen Berglaufmeisterschaften war der Lauf sehr gut besetzt. Allerdings ist bei diesem Laufevent der Berg/die Strecke der allergrößte Gegner. So auch 2012. Auf dem ersten Streckendrittel konnte ich noch Kontakt zur Spitze halten. Im alpinen Bereich brach ich dann gnadenlos ein. Letztendlich "wanderte" ich aber immerhin noch flott genug, um zum sechstenmal bayerischer Berglaufmeister mit der Mannschaft zu werden-"Glück im Unglück".

Fazit zur Jahresmitte: Tendenz positiv! Gute Crossläufe, Halbmarathon-Bestzeit, Fünfter beim ersten Saisonhöhepunkt (LGT), Sieg beim Gernkogel-BL und Mannschafts-Goldmedaille bei der bayerischen "Berg". Andererseits, die verpaßte "1:08" im Halbmarathon, die entgangene Podiumsplazierung beim LGT und die "Desaster" in Chiavenna und Mittenwald.. Immerhin war ich physisch und psychisch gut drauf und freute mich v. a. auf das große Highlight des Jahres, den Jungfrau-Marathon/Berglauf-Langdistanz-Weltmeisterschaft. Auf diesen Lauf hin war sowieso das ganze Jahr ausgerichtet.

Die letzte "Generalprobe" davor führte ich beim Glacier 3000-Berglauf im mondänen schweizer "Nobelort" Gstaadt druch. Nicht umsonst, als "run of the alps" bezeichnet, handelt es sich um einen der schwersten Bergläufe in den Alpen überhaupt. Mit viel Respekt, nicht nur vor der Streckenlänge und den zu bewältigenden Höhenmetern, sondern auch vor der Höhe (bis auf 3000m hinauf) an Sich, ging ich an den Start. Nach vorsichtigerem Beginn legte ich, v. a. auf dem ersten Anstieg einen "Gang zu". Lange auf Platz Drei liegend, mußte ich im hochalpinen Gelände jedoch "Körner lassen" und rettete, knapp, einen guten vierten Platz in´s Ziel. Damit bestätigte ich, so manch Kritiker zum Trotz, dass ich zurecht für die WM nominiert wurde.

Die gute Leistung gab mir auch Selbstbewußtsein "das ich es noch nicht verlernt habe". Mit viel Spaß und Freude "quälte" ich mich dann dreieinhalb Wochen im ostafrikanischen Hochland. Klingt gegensätzlich-ist auch so;-). Eigentlich kann das nur ein Leistungssportler nachvollziehen.. Mehr denn irgendwo sonst gilt für mich in Kenia auch "der Weg ist das Ziel". Dort legt sich bei mir eine Art "Schalter um" und "vieles sonst Wichtige, wird absolut unwichtig". Gegen Ende meines (wie immer viel zu kurzen) Aufenthaltes, "erwischte mich noch eine Kombination aus grippalem Infekt und Brech-Durchfall/Fieber/Schüttelfrost. Vom "Beinahe-Notfall" zum persönlich größten sportlichen Erfolg".  

Mit dem Jungfraumarahon im Berner Oberland, dem größten Schweizer Marathon und dem wohl größtem "Laufevent" am Berg weltweit, hatte ich noch eine Rechnung offen. 2011 schleppte ich mich, mit Magenproblemen, am Rande der Ohnmacht, knapp vor der ersten Frau, in´s Ziel. Zumindest erwarb ich durch meine Teilnahme wertvolle Streckenkenntnisse für 2012.

Neunzehn. Soviele Minuten war ich dieses Jahr auf den 42km und 1800 Höhenmetern schneller unterwegs, als 2011. V. a. auf dem steilen Anstieg von Lauterbrunnen nach Wengen, ab km 25, überholte ich Läufer um Läufer. Der kenianische Sieger des diesjährigen Zermatt-Marathons und spätere Achtplazierte, kam in Reichweite. Leider sorgte der, überwiegend bergab führende Schlußkilometer, für extreme Muskelkrämpfe bei mir. Auch anhalten und dehnen half Nichts. Zum Glück verlor ich nur einen Platz und rettete, nur um wenige Sekunden, meine Top Ten-Plazierung (10.), vor dem zweitbesten Amerikaner, hinter die Ziellinie. Mit der Mannschaft, dem "Team Germany", sicherten wir uns die Bronzemedaille in der Mannschaftswertung! Das Rennen, die Siegerehrung, die Feier, die Wochen danach-"magische Momente", die ich nie vergessen werde. Alleine nur dieser eine Tag, die 3:10 Stunden, waren all die Mühen, all den Aufwand&z. T. Verzicht wert!

"Nach dem Lauf ist vor dem Lauf" und die Saison war noch nicht vorbei. Schon zwei Wochen nach der "Jungfrau" stand ich für meinen Hauptsponsor "SCOTT SPORTS" beim 15km Landschaftslauf in Kempten an der Startlinie. Es war alles andere als ein, wie ursprünglich geplantes "ruhiges Trainingsrennen im Tempodauerlaufbereich", zumal am Start ein Triahlet ordentlich pushte und mich später noch der Führungsradler falschleitete. Mit nur wenigen Sekunden Vorsprung errang ich quasi einen z. T. stressigen "Pflichtsieg".

Diese Belastung, nur zwei Wochen nach meinem Bergmarathon und v. a. den gesundheitlich schwerwiegenden Problemen im Vorfeld, war sicher zuviel des Guten. Aber ich bereue es auch nicht "gute Arbeit" für meinen Sponsor gemacht zu haben. Dank Scott ist Vieles einfacher als in der Vergangenheit und "it´s more fun!!!"

Der Hochfelln-Berglauf, auf meinen "Hausberg" (von meinem Balkon aus, bei guten Sichtverhältnissen zu sehen) war dann schon unter der Rubrik "auf dem Zahnfleisch" aufgehoben.. Ich war eigentlich "frohen Mutes", dass ich wieder "gut hergestellt bin". Aber Psyche und Physe, sind eben oft, man kann schon fast sagen, zwei unterschiedliche "Welten". Jedenfalls konnte mein Körper nicht das umsetzten, was mein Kopf wollte.. Top 15 statt Top Ten

Entsprechend zurückhaltend, um es gelinde auszudrücken, war meine Erwartungshaltung an die Berglauf-Deutsche Meisterschaft. Anfang Oktober fanden in Zell-Unterharmersbach die deutschen Titelkämpfe statt. Für mich&meinen Verein/Mannschaft galt es, den Vorjahrestitel zu verteidigen. Dafür wollte ich, "Form hin oder her" "Alles geben" und "bis zum umfallen (aber erst nach der Ziellinie;-)" laufen!!!

Ursprünglich hatte ich, zum "ultimativen" Saisonabschluß ein "Doppel" aus Kaisermarathon (Tirol) am Samstag und DM (Schwarzwald) am Sonntag. geplant. Jedoch nahm ich, klugerweise, zeitig genug von diesen Plänen Abstand. Andernfalls könnte ich mich nicht "Deutscher Meister Mannschaft Berglauf 2012" nennen, sondern nur "DM-Teilnehmer 2012". Ja, es war harte Arbeit und kein Vergnügen, aber der Lohn war der Mannschaftstitel! Normalerweise reise ich gerne und genieße die Zeit vor/beim/nach dem Wettkampf. Nach Zell zu fahren, war, wie unter der Woche in´s Büro-Pflicht. Dafür war die Freude danach umso größer und sozusagen die Kür!

Nach "Pflicht&Kür", gönnte ich mir eine dreiwöchige "Kur", nämlich "Bewegung nach Lust und Laune", also ohne Trainingsplan/Zeiten/Vorgaben. Ich ließ mich ziemlich hängen, zumindest fühlte es sich so an. Zeitweise fühlte ich mich wie auf "Entzug";-).

Höchste Zeit, im November wieder "der Sucht" zu fröhnen, sprich wieder in´s Training einzusteigen. Wenn auch das neue Jahr kalendarisch erst am 1. Januar beginnt, so war doch, rein läuferisch der 1.11. mein (Lauf-)Jahresbeginn 2013.

Über die Oberpfälzer Crosslaufmeisterschaften Mitte November, gibt es nicht viel zu berichten, außer das mehrmals im Wald, im Kreis gelaufen wurde und ich Dritter wurde.

Anfang Dezember galt es, sich ein schönes Weihnachtsgeld zu erlaufen (wenn´s in der Arbeit schon keines gibt..). Natürlich in der Schweiz, beim Gossauer (Nahe St. Gallen) Weihnachtslauf über 8,2km. Ich startete zwar mit "selbstauferlegtem Handicap" (4 Personen-Portion Fondue vom Vortag noch in Verdauung..;-), Danke an Hilde&Flori auch an der Stelle:-), aber es "rollte" trotzdem recht gut. Mein Zehnter Platz, als Sechtsbester Europäer, jeweils knapp vor und hinter einem Eriträer, so gut war ich bisher bei keinem "flachen" Lauf unterwegs gewesen.       

Acht Tage später war der Auftakt zur Ismaninger Winterlaufserie, über 13km, zumal gut besetzt, eine Art "bayerische Winterlauf-Meisterschaft". Obwohl ich dabei erstmals 10km unter 32 Minuten (31:57) schaffte, spürte ich doch die Belastungen der Vorwochen (Gossau) sehr deutlich. Als Fünfter überquerte ich die Ziellinie nach 13 Kilometern Laufdistanz. Bei den nächsten beiden Läufen zur Serie, im Januar&Februar, über 17 und 21km, orientiere ich mich auf alle Fälle Richtung Podium! Aber das ist schon wieder ein Blick voraus und so weit bin ich, zumindest was meinen blog betrifft, noch nicht.
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Das Beste kommt zum Schluß. Ok, einen WM-Start hatte ich dieses Jahr schon, aber eine Art "innofizielle WM" laufe ich noch. Der Peuerbacher Sylvesterlauf ist 2012 wohl der weltweit am besten besetzte Sylvesterlauf, "Sylvesterlauf-WM" quasi;-). Auf den 6,8km des Elitelaufes gilt es für mich "zu überleben". Ich will einfach nur, mit vollstem/maximal möglichen Einsatz so schnell wie möglich "rennen". Insgesamt sind nur 33 Männer am Start, aber deren Leistungen/Bestleistungen, haben es in Sich.. Olympia, EM-, WM-Teilnehmer, Weltrekordhalter Leonard Komon, 10000m Europameister Arikan und und und.. Vorne wird in einer anderen Liga gelaufen. Ich kann deshalb nur die zweiten Hälfte des Feldes "anvisieren" und versuchen irgendwie mitzulaufen. Momentan bin ich zumindest in der Lage, auf allen Distanzen meine persönlichen Bestzeiten zu unterbieten. Das sollte zumindest ausreichen, um am letzten Tag des Jahres nicht Letzter zu werden:-).
  
Peuerbach ist ein persönliches "Revival" für mich. Zuletzt war ich dort 2003 und 2004 mit von mir betreuten kenianischen Laufassen (u. a. der oben erwähnte Edward Kimosop). Damals war ich noch im Radsport aktiv und der Elitelauf in Peuerbach war für mich, am Streckenrand, durchaus inspirierend "da will ich auch mal dabeisein". Es hat lange gedauert, bis ich soweit war/bin, um dort überhaupt "reinzukommen" und auch "reinzupassen". Schade, dass mein verstorbener Vater, der auch ein Fan, dieses großen Events im kleinen oberösterreichischem Peuerbach war, dass nicht mehr erleben darf.

Ich wünsche allen Lesern einen guten Rutsch! Ergänzend allen Läufern "keep on running"! 

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