Dienstag, 1. Januar 2013

Lauf der Asse




Sylvesterlauf Peuerbach/Österreich 31.12.2012:

Das Jahr 2012 begann mit einem Glücksbringer und endete auch mit einem Solchen. Am 6. Januar, dem "Heilige Drei Könige"-Feiertag, enthielt mein Stück des Dreikönigs-Kuchens (eine schweizer Tradition), den "König". Derjenige, der die Königsfigurenminiatur in seinem Teil des Kuchens vorfindet, soll ein glückliches Jahr vor sich haben! "Glück" zeigt sich bei mir wohl überwiegend auswärts. Nach dem "König" zum Jahresanfang in der Schweiz, erhielt ich den Drachen zum Jahresende in Österreich. Später mehr dazu.

Apropo "Glück", dass braucht man auch im (Lauf-)sport. Das Glück bestand im aktuellen Fall darin, dass mich ein leichter grippaler Infekt, zwei Tage vor dem Lauf, nur kurzzeitig "schachmatt" setzte. Noch am Samstag fühlte ich mich nicht in der Lage, schnell zu rennen/bei einem Wettkampf anzutreten. Jedoch zeigte sich erneut, dass mein Immunsystem äußerst robust (geworden) ist. Schon am Sonntag, dem Tag vor dem Lauf, ging es mir deutlich besser. Am Wettkampftag war ich wieder "ok". Beim "Aufwachlauf" vor dem Frühstück (30min 4:00min/km) und 6h vor WK-Beginn, war der Infekt "kein Thema" mehr. Eher schon die Nervosität, welche mir im Magen lag.

Überhaupt, die Aufregung.. Mit dem Lauf verband ich doch, wie bereits im letzten blog erwähnt, mehr als nur den "reinen Wettkampf". Eine Art "back to the roots" und das Messen mit absoluten Weltklasseleuten. Das Ganze auf einer, für mich ungewohnten Distanz. Man könnte auch ergänzen "und als Bergläufer ungewohnt flachen Strecke";-).

Nachdem das Training der letzten Wochen/Tagen erstaunlich gut verlief, war ich aber, "trotz fehlender Berge:-)" guter Dinge, dass ich mich nicht "blamiere". Zumal der Veranstalter mich zu diesem Elitelauf eingeladen hatte, wollte ich auch "das Geld Wert sein". Wer in Peuerbach an den Start geht, muß sich einer guten Form sicher sein. Andernfalls kann das in einem Fiasko enden, was schon so mancher Topläufer, wie die Ergebnislisten der Historie "schwarz auf weiss" wiedergeben, erfahren mußte.

Um 15:05 erfolgte der Start und wie er erfolgte! "Im Rausch der Geschwindigkeit/des Zuges der Gruppe, merkte ich in der ersten Runde garnicht so recht, wie sehr ich, für meine persönlichen Verhältnisse überzog. Zwar hatte ich mir vor dem Start unzählige Male "zurechtgelegt" "nicht zu schnell loszulegen", warf dann aber, intuitiv, "alle Pläne über den Haufen". Jedenfalls meldete sich mein GPS bei km 1 mit Vibrationsalarm "2:50"-"Schock". So schnell war ich niemals zuvor, in keinem Training, oder Wettkampf je gelaufen. Trotz dieses, für mich "mörderischen" Tempos befand ich mich höchstens knapp in den Top 15.

Natürlich mußte ich für den anfänglichen Überschwang büßen. Den zweiten Kilometer lief ich noch knapp unter 3 Minuten, mußte dann aber deutlicher "rausnehmen". In der dritten, von insgesamt 8 Runden über 850m, wurden die Beine "schwerfällig". Ab dann wurde es ein "Kampf" das Lauftempo stabil zu halten/nicht langsamer zu werden. Tausende Zuschauer an der Strecke, sorgten, trotz aller Anstrengung für ein "Gänsehautfeeling" und dafür, dass ich ein Tempo zwischen 3:04-3:07min/km auf den Asphalt "brennen" konnte. 

Einige Mitkonkurrenten, die sich das Rennen taktisch klüger eingeteilt hatten, passierten mich, vor Allem im letzten Renndrittel. Aber als Berglaufspezialist habe ich mich, gegen ein rein aus Bahn- und Straßenlaufpro´s bestehendes Teilnehmerfeld, trotzdem, wie ich finde, gut geschlagen. Das ich nicht in der Lage war einen Zielspurt zu laufen, weil ich schon so am Limit war, kostete mich zum Schluß noch eine Top 20-Plazierung.  Das wiederum wurmt mich schon ein wenig..

22. Platz, bei 30 Finishern, damit bin ich im persönlichen "Soll". Anzumerken ist, dass alle (auch knapp) vor mir plazierten Läufer, ausnahmslos schon 10 Kilometer unter 30min gelaufen sind, bzw. dazu in der Lage sind. Mit meinem eigenen Km-Schnitt, einer Art "Läuferausweis";-), bin ich sehr zufrieden. Das "unterm Strich" eine 3:03min/km für die 6,8km Laufdistanz herauskommt, dass hätte ich vorher für unrealistisch gehalten. Die Strecke in Peuerbach ist übrigens auch nicht ganz einfach zu belaufen/Bestzeitentauglich. Darauf kommt es bei einem Sylvesterlauf aber auch nicht an. Die Strecke hat eben, wie der Event an Sich, "Charakter"!

Im Ziel war ich zwar ausgepumpt "ohne Ende" und auch das Auslaufen fiel mir schwer, aber die Anstrengung hat sich gelohnt. Meine Zeit war, am Rande bemerkt, knapp drei Minuten schneller als bei meinem ersten  Start in Peuerbach 2003 (Volkslauf) und im Bereich von Edward Kimosop aus Kenia, den ich im damaligen Lauf der Asse betreute.

Die abendliche Sylvester-Feier, speziell für die eingeladenen Topläufer/innen&Betreuer, war, wie die gesamte Veranstaltung, hochprofessionell, dabei aber "mit Herz" organisiert. Besonders gewürdigt wurde auch der Sieger und neue Streckenrekordhalter des Peuerbacher Elite-Laufes 2012, Leonard Komon. Der Kenianer ist Weltrekordhalter im 10&15km Straßenlauf (10km PB&WR 26:44). Es war schon etwas Besonderes mit ihm und anderen Weltklasseleuten am Start zu stehen. V. a. vom "Kenia-express", sah ich, wie die meisten anderen Athleten, nach der ersten Runde nichts mehr, so weit waren die Ostafrikaner voraus. Bei der Athletenparty feierten wir aber wieder Alle gemeinsam. Neben "Speis&Trank", sowie einigen interessanten showacts, wurden auch Bleigieß-Sets verteilt.

Bis sich mein Bleiklumpen verflüssigte, dauerte es durchaus Etwas. Für unseren Sport braucht es ja auch Ausdauer. Was noch?!-"Erfolg";-). Jedenfalls enstand bei mir, nach dem abkühlen des geschmolzenen Bleies im Wasser, eine feste (zugegeben etwas unförmige;-) Masse: ein Drache! Lt. Beschreibung auf der Verpackung des Gieß-Sets, bedeutet der Drache "Sieg". Wenn das kein gutes Omen für 2013 ist:-)!

http://results2.pentek-timing.at/results/show_results_db.php?veranstnr=12062&racenr=11 

happy new year all together!


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